Heckenschnitt stört die Brut von Amseln und Finken

Hamburg (dpa/tmn) - Frühestens bis Ende Juli, besser bis Herbst sollten Hobbygärtner warten, um ihre Hecken zurückzuschneiden. Im Geäst nisten Vögel, die sonst gestört werden können.

Gartenbesitzer warten besser noch bis Ende Juli, um ihre Hecke in Form zu bringen. Denn derzeit brüten viele Singvögel in den Blättern und Zweigen. Die Jungen von Amseln, Grünfinken und Zaunkönigen werden zum einen durch den Schnitt gestört. Zum anderen finden Greifvögel die Nester mit den jungen Tieren einfacher, wenn schützende Zweige fehlen. Darauf weist Marco Sommerfeld vom Naturschutzbund (NABU) in Hamburg hin.

Grundsätzlich gilt bis zum 30. September ein Bestandsschutz von Hecken, Büschen und Schilfen, um Brutstätten von Tieren nicht zu gefährden. Das Verbot, Pflanzen zu roden und bis auf den Stock zurückzuschneiden, ist Bestandteil des Bundesnaturschutzgesetzes. Erlaubt sind den Sommer über nur Formschnitte, bei denen neue Triebe gestutzt werden. Aus Rücksicht auf die Vogelbrut sollten Gartenbesitzer aber auch darauf momentan verzichten.

Sind die Jungvögel flügge, sitzen die Vogelkinder häufig am Boden. Sie sind nicht verlassen, sondern werden weiter von ihren Eltern versorgt. An einen geschützten Ort bringen müsse man sie nur dann, wenn die Tiere an einer gefährlichen Stelle sitzen - etwa mitten auf der Straße. Sie dürfen berührt werden, da der Geruchssinn bei Vögeln im Vergleich zu Säugetieren nur sehr schwach ausgeprägt ist. Vogeleltern nehmen ihre Brut problemlos wieder an.