In der Brutzeit ist der Heckenschnitt tabu
Lebensraum der Vögel ist gesetzlich geschützt.
Düsseldorf. Das Wetter macht es Hobbygärtnern in diesem Jahr nicht leicht. Es war zu lange zu kalt. Die jährlichen Arbeiten wie Hecke schneiden mussten immer wieder verschoben werden.
Mittlerweile sind die Temperaturen aber gestiegen. Folglich könnte der Gärtner nun anfangen, wäre da nicht ein kleines Hindernis. Ab Anfang April hat die Brutzeit der Vögel — Meise, Amsel und Zaunkönig sind die Ersten — begonnen. Und viele der Tiere nisten bevorzugt in Hecken.
Das Problem: Wer wissentlich ihre Nester zerstört, verstößt gegen das Gesetz. „Laut Bundesnaturschutzgesetz sind die Lebensstätten der Tiere geschützt“, erläutert Julian Heiermann, Zoologe beim Naturschutzbund. Werden die Tiere bewusst gestört, handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer maximalen Geldbuße von 50.000 Euro geahndet werden kann. Komme der Vogel zu Tode, handele es sich um eine Straftat, so Heiermann.
Gärtner sollten deshalb, bevor sie mit dem Schnitt beginnen, das Gehölz kontrollieren. Falls sie fündig werden, müssen sie sich gedulden: Die meisten Vögel brüten bis Ende Juli. Nur Grünfink, Hänfling und Gimpel benötigen Zeit bis August. th