Info-Tafeln warnen vor Gefahren an Steilküsten von Rügen

Kap Arkona (dpa) - Vor einem halben Jahr starb ein Mädchen, als auf Rügen ein Teil der Steilküste abbrach. Nun klären Info-Tafeln und Faltblätter die Gäste über die Gefahren auf.

Die ersten Tafeln stehen in Putgarten am Nordstrand, an der Königstreppe und in Vitt. Auf den vom Land in Auftrag gegebenen Tafeln werde das richtige Verhalten an den Steilküsten erklärt, sagte Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Montag (25.6.) bei der Übergabe am Kap Arkona. „Steilküsten in Mecklenburg-Vorpommern bestehen aus Lockersedimenten und sind anfällig für Abbrüche und Rutschungen“, erläuterte er. Bei dem Abbruch am 26. Dezember 2011 war die zehnjährige Katharina aus Brandenburg ums Leben gekommen.

Die Informationstafel sind 120 mal 80 Zentimeter groß und sollen auch an anderen Küstenabschnitten aufgestellt werden. Auf ihnen würden die ständig ablaufenden Küstenveränderungen allgemeinverständlich dargestellt, sagte Backhaus. Das sei ein wichtiger Beitrag zur Umweltbildung. Außerdem wurden vom Land 15 000 Faltblätter, die über die Gefahren an den Steilküsten aufklären, an Hotels, Pensionen und den Landkreis verteilt.

Seit dem Küstenabbruch an den Weihnachtstagen 2011 hatten die Ämter auf Rügen ihre Sicherheitskonzepte überarbeitet. Die Nebelsignalstation direkt über der Unglücksstelle an der Nordspitze der Insel wurde geschlossen und ein Wanderweg auf einer Länge von 250 Metern um rund 20 Meter ins Landesinnere verlegt. Bis auf die Unglücksstelle unterhalb der Nebelsignalstation seien jedoch alle Steilküsten des Kaps freizugänglich, betonte Putgartens Bürgermeister Ernst Heinemann.

Die Tafeln auf dem Steilküstenplateau informieren über die Geologie, die natürliche Küstendynamik und die Gefahren. „Die Urlauber haben nach dem Unglück viele Fragen“, sagte Heinemann. Bei geführten Wanderungen oder in den Ausstellungen im Leuchtturm beantworten Mitarbeiter die Fragen und verteilen Faltblätter. Täglich kommen - je nach Wetter - zwischen 500 bis 1500 Besucher an das Kap. Übers Jahr besuchen rund 600 000 Gäste den nördlichsten Teil Rügens.