Junge Gehölze oft frostempfindlich

Bonn (dpa/tmn) - „In der Jugend frostempfindlich“: diese Aussage gilt für etliche Gartengehölze wie die Parrotie. Sie sollten in der Jugend eine dicke Laubpackung über den Wurzelbereich bekommen.

Später ist das nicht mehr nötig, denn dann werden diese Pflanzen frosthart, erläutert der Zentralverband Gartenbau in Bonn. Das betrifft neben der Parrotie (Parrotia persica), den Amberbaum (Liquidamber styracilfua) oder den Garten-Hibiscus (Hibiscus syriacus). Auch Walnuss (Juglans regia), Zaubernüsse (Hamamelis mollis und japonica) sowie die Koelreuteria fallen in diese Kategorie.

Die im Alter stärkere Verholzung der Stämme und Zweige ist eine Erklärung für das Phänomen. Die Zellen sind besser vor der Kälte geschützt, wenn sie mehr Holzfasern eingelagert haben. Noch wichtiger aber ist die Wurzelentwicklung, so der Verband. Bei frisch gepflanzten und jungen Pflanzen befinden sich alle Wurzeln in der Frostzone. Je nach Region kann diese Zone 60 bis 80 Zentimeter tief hinabreichen. Besonders die empfindlichen Wurzelspitzen sind in diesem Bereich gefährdet. Außerdem können die Wurzeln dort während des Frosts kein Wasser aufnehmen.

Selbst bei Bäumen und Sträuchern, die blattlos durch den Winter gehen und kaum Wasser benötigen, kann der Feuchtigkeitshaushalt empfindlich gestört werden. Die Immergrünen sind noch stärker gefährdet. Daher zählt die Schmuckblatt-Mahonie (Mahonia bealii) und die robuste Stechpalme (Ilex aquifolium) zu den in der Jugend empfindlichen Gewächsen. Wachsen die Wurzeln mit dem Alter aus dem Frostbereich heraus, tritt das Problem nicht mehr auf. Dann sind die Wurzelspitzen ungefährdet und die Wassernachlieferung klappt immer.