Mehrweganteil bei Getränkeflaschen rückläufig
Berlin (dpa/tmn) - Die deutschen Verbraucher kaufen laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) immer weniger Getränke in Mehrwegflaschen. Diese sind zwar weiterhin umweltfreundlicher als Einwegverpackungen - der Unterschied wird aber immer kleiner.
Nach neuen Zahlen der DUH in Berlin kaufen die Deutschen inzwischen immer weniger Getränke in Mehrwegflaschen: Die sogenannte Mehrwegquote sei 2010 erneut gesunken, bei Mineralwasser von 31,7 auf 31,1 Prozent. Im Jahr 2005 habe der Anteil noch mehr als 53 Prozent betragen. Der Grund für den seit Jahren zu beobachtenden Rückgang seien vor allem die sehr niedrigen Preise für Mineralwasser in Einwegflaschen.
Verschiedene Studien des Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) in Heidelberg kommen außerdem zu dem Ergebnis, dass es keine klare Trennlinie mehr zwischen Ein- und Mehrweg gibt. Grundsätzlich seien Mehrwegflaschen aus Glas oder Plastik noch immer umweltfreundlicher als gleich große Einwegverpackungen, urteilt das Institut. Eine vergleichsweise gute Ökobilanz habe aber die weit verbreitete 1,5-Liter-Einwegflasche. Diese werde dank technischer Fortschritte mittlerweile immer leichter, gleichzeitig sei der Anteil wiederverwertbarer Materialien sehr hoch.
Bei der Wahl der Getränkeverpackung sollten Verbraucher aber nicht nur auf die Ökobilanz schauen, rät Heribert Wefers von der Umweltschutzorganisation BUND: „Die Produktion von Einwegflaschen ist in großen Stückzahlen sehr günstig. Discounter und Großproduzenten nutzen das, um regionale Anbieter vom Markt zu drängen.“ Für kleine Getränkehersteller würden sich teure Investitionen in entsprechende Technik meistens nicht lohnen.
Auch das IFEU rät, auf die Herkunft von Getränken zu achten: Mehrwegsysteme seien dann besonders umweltfreundlich, wenn der Transportweg zwischen Händler und Abfüller nicht zu groß ist - wer umweltfreundlich einkaufen möchte, sollte also Produkten aus seiner eigenen Region den Vorzug geben.