Papiersparen gegen rasanten Waldverlust

Berlin (dpa) - Waldflächen so groß wie 35 Fußballfelder werden weltweit in jeder Minute abgeholzt. Das ist auf dem großen Waldverlust-Ticker in Berlin abzulesen. Der rasante Schwund geht auch auf das Konto Deutschlands.

Dagegen hilft beispielsweise Papiersparen.

Den Waldverlust-Ticker am Hauptbahnhof in Berlin hat die Umweltorganisation WWF am Mittwoch (2.2.) zum offiziellen Start des UN-Jahres der Wälder enthüllt. Bis zum 31.12.2011 zählt die große Digitaluhr die weltweit schwindende Waldfläche. Binnen 60 Stunden entspricht das bereits einem Areal von der Größe Berlins. Bis Ende Februar hängt der Ticker in Berlin, danach wird er in anderen deutschen Bahnhöfen aufgestellt.

Der WWF betont, dass der rasante Waldverlust auch auf das Konto Deutschlands geht. „Wir Deutschen verbrauchen jedes Jahr allein 20 Millionen Tonnen Papier“, sagt Philipp Göltenboth vom WWF Deutschland. „Pro Kopf sind das im Durchschnitt 235 Kilo pro Jahr für Küchenrollen, Pappbecher, Werbeprospekte, Druckerpapier und Taschentücher. Damit liegt Deutschland EU-weit an der Spitze.“

Nicht nur die Papierindustrie sorgt für den Waldschwund. Der Wald bleibt auch auf der Strecke, um den wachsenden Bedarf an Fleisch, Futtermitteln, Holz und Bioenergie zu decken. An die Stelle von natürlichen Wäldern rücken Agrarflächen und Plantagen.

Allein 30 Kilo Werbeflyer landen nach WWF-Analysen jährlich in deutschen Briefkästen. „Papier sparen und Wald schützen ist einfach“, sagt WWF-Papierexperte Johannes Zahnen. „Wir könnten bundesweit jedes Jahr sechs Milliarden Pappbecher sparen, wenn wir unseren Kaffee unterwegs aus einer Tasse trinken würden. Das sind rund eine halben Million Bäume, die nicht gefällt werden müssten.“ Verbraucher sollten zudem auf recycelte Papierprodukte zurückgreifen und auf Computer-Ausdrucke so oft wie möglich verzichten.