Mein schöner Garten: Das Grundstück planen und gestalten
Berlin (dpa/tmn) - Der eine mag eine große Rasenfläche und mächtige Bäume am Rande des Grundstücks. Der andere träumt von bunten Blumenbeeten. Aber oft liegt erst einmal nur eine karge braune Fläche vor einem.
Wo anfangen?
Auch wenn ein Gartenbesitzer einen Landschaftsgärtner beauftragt, sollte er sich vor der ersten Beratung Gedanken darüber machen, was er ungefähr von und in seinem Garten möchte. Die folgenden Tipps sind für Hobbygärtner und solche, die lieber dem Profi vertrauen:
Der Bauplan: Die ersten Ideen für den Garten braucht man schon vor dem Hausbau. Denn vieles, was zunächst gar nicht von Bedeutung erscheint, sollte schon bei der Bauplanung bedacht werden. Sonst ärgert man sich später jahrelang. Ein Beispiel: Wo am Haus ist ein außenliegender Wasseranschluss für den Garten vorgesehen? „Oft wird dieser in Kellernähe eingeplant“, sagt August Forster, Präsident des Bundesverbandes Garten- und Landschaftsbau (BGL). Aber sind dort später die Beete in der Nähe? Oder kann man diese ohne Probleme mit einem Schlauch erreichen? Gibt es einen Stromanschluss für außen?
Das Storybook: Landschaftsgärtner Forster wünscht sich von seinen Kunden, dass diese mit einer Art Storybook zu ihm kommen - einer Collage mit Ausschnitten aus Zeitungen und Zeitschriften, mit Bildern und Listen mit den Wunschpflanzen. „Alles, was einem an anderen Gärten gefällt, sammelt man dafür“, erklärt der Experte. Dann filtert der Profi heraus, was zur Größe des Gartens, den örtlichen Gegebenheiten und den Himmelsrichtungen passt.
Wer in Eigenregie den Garten anlegt, kann mit so einem Storybook zu seinem Gärtner gehen und sich beraten lassen. Die Kunden von Christian Nielsen aus Soltau, Mitglied im Bund deutscher Baumschulen, zeigen ihm öfters mal Collagen. Er hilft damit bei der Auswahl der geeigneten Pflanzen. Oder man wälzt selbst Pflanzenbeschreibungen und -kataloge und ordnet die Ideen ein.
Der Profi bekommt idealerweise einen amtlichen Lageplan, in dem die Höhen des Grundstücks eingetragen sind. Auch Angaben zum Verlauf etwa der Telefonleitungen zum Haus sind sinnvoll. Landschaftsgärtner sind aus Versicherungsgründen dazu verpflichtet, diese Angaben vor ihren Arbeiten nachzuprüfen, betont Forster.
Die Lieblingspflanzen: Die Auswahl ist natürlich riesig. Daher sollte man mit einer Liste seine Favoriten eingrenzen. Dabei stellen sich einige Fragen: Welche Blütenfarben sind gewünscht? Wie hoch sollte die Bepflanzung am Haus ungefähr sein, damit dieses nicht selbst seine Wirkung verliert? Und wie hoch sollte die Terrasse umschlossen sein? Wer das weiß, kommt auch im Handel besser zurecht.
Der Hausbaum: Ein großer, schöner Baum kann das ganze Grundstück prägen. Er ist dann natürlich oft auch ein guter Anfangspunkt für die eigentliche Gartengestaltung. Aber der Baum braucht einen Platz, wo er sich über Jahre und Jahrzehnte entfalten kann - und vor allem Raum dazu hat. Wichtig bei der Größe ist, die rechtlichen Vorgaben der Kommune zu kennen: „Oft bestimmt der Bebauungsplan der Siedlung, dass ein Baum einer bestimmten Größe gesetzt werden muss“, erklärt Nielsen.
Die Begrenzung: Viele Grundstücke sind schmal und lang, gerade jene von Reihenhäusern. Forster spricht von „Handtuchgrundstücken“. Und hier nimmt eine Hecke noch mehr von der Breite. Die Alternative sind begrünte Zäune. Oder Zaun und Hecke kommen in Abstimmung mit dem Nachbarn auf die Grundstücksgrenze. Künftiger Streit darüber lässt sich vermeiden, wenn die Abmachung schriftlich festgehalten wird.