Mit Mietbeeten das Gärtnern ausprobieren

Berlin/Bonn (dpa/tmn) - Wohnungen in Großstädten haben selten Zugang zu einem bepflanzbaren Garten. Auch auf dem Land hat nicht jeder das Know-How, ein Beet zu versorgen. Abhilfe schaffen da sogenannte Mietbeete.

Wer das Gärtnern erlernen will, kann sich inzwischen in ganz Deutschland immer mehr Angebote aussuchen, die ein bereits bestelltes Beet vermieten und Tipps für die Versorgung geben. „Schnuppergärtnern“ nennt das Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG). Er und einige Anbieter geben einen Überblick zu den wichtigsten Fragen:

Was umfasst das Angebot?

Bauern parzellieren Ackerfläche und vermieten die Beete in unterschiedlichen Größen für genau einen Sommer. Sie bepflanzen die Flächen, bevor der Schnuppergärtner diese ab Anfang Mai übernimmt. Dann harkt, wässert und erntet der selbst - oder eben nicht. Was in welchem Maße an Gartenarbeit geleistet wird, liegt beim Mieter. Während der Arbeit werden die Gärtner vom Anbieter mit Tipps unterstützt. „Es gibt noch einen Vorteil: Wenn man in den Urlaub fährt, kümmert sich der Ackerherr um die Kulturen“, sagt Wagner.

Wo gibt es Beete zum Mieten?

Der BDG berichtet von Angeboten überall im Land. Meist sind es Landwirte, die nicht mehr genutzte Acker bereitstellen. Es haben sich aber auch schon hierauf spezialisierte Firmen gegründet. Von Bonn aus verwaltet etwa das Projekt „Meine Ernte“ einige Flächen im Umfeld von 15 Großstädten, vornehmlich in West- und Mitteldeutschland. Außerhalb Berlins bietet das Projekt „Bauerngarten“ Flächen an. Laut BDG lohnt sich auch ein Blick in den Kleinanzeigenteil der Zeitung.

Was kann ich anbauen?

Mehr als 20 Gemüsesorten setzen die angefragten Anbieter auf ein Beet. Wer die nicht alle haben will, kann auch Sorten rausreißen. Bei einigen Angeboten bleibt eine kleine Fläche brach, die der Schnuppergärtner selbst bestellen darf. Auch die Nachsaat kann selbst gewählt werden.

Wie hoch ist der Aufwand?

Dank einer Bewässerungsanlage auf seinen Beeten rechnet Benjamin Bauer vom „Bauerngarten“ mit einem Aufwand von bis zu zwei Stunden pro Woche für ein Beet. Wanda Ganders von „Meine Ernte“ gibt ein bis zwei Stunden an.

Brauche ich eine Gärtner-Ausrüstung?

Bei vielen Angeboten wird die Ausrüstung gestellt und befindet sich in einem Geräteschuppen am Feldrand. Benötigt werden laut Wagner für die Arbeit im Beet als Grundausrüstung Harke und Spaten.

Was kosten die Mietbeete?

Bei dann angefragten Angeboten ist die kleinste Parzelle rund 22 Quadratmeter groß und kostet ab 150 Euro für eine Saison. Größere Beete können bis zu 85 Quadratmeter umfassen und rund 330 Euro kosten. Nach Berechnungen von Benjamin Bauer reichen 45 Quadratmeter für die Versorgung von drei bis vier Personen mit Gemüse.