Pendler bis Stadtfahrer: Ökologische Tipps beim Neuwagenkauf
Berlin (dpa/tmn) - Beim Kauf eines Neuwagens hören Autofahrer gerne auf ihren Bauch - und wählen nach ihren praktischen Bedürfnissen aus. Doch auch der Umweltaspekt sollte nicht vergessen werden. Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) erklärt, worauf Käufer dabei achten müssen.
Pendler: Wer einen langen Arbeitsweg hat, ist mit einem Diesel-Auto gut beraten. „Ab einer Fahrleistung von 15 000 Kilometern im Jahr lohnt sich der Selbstzünder“, sagt Lottsiepen. Dieselmotoren haben in der Regel einen um 25 Prozent geringeren Kraftstoffverbrauch als Benziner und bei langen Fahrten auch Verbrauchsvorteile gegenüber Hybridautos. Erdgasautos haben ebenfalls geringe Schadstoffwerte, allerdings ist das Tankstellennetz wenig ausgebaut.
Stadtfahrer: Kurze Strecken, Stop-and-Go, enge Parklücken - für Stadtfahrer eignen sich Kleinwagen. Die CO2-Emissionen der kleinen Modelle sollten unterhalb von 100 g/km liegen, was einem Normverbrauch von 3,8 Litern Diesel beziehungsweise 4,3 Litern Benzin entspricht. In der Stadt sind Benziner wegen geringer Stickoxid-Emissionen im Vergleich zu Diesel-Fahrzeugen im Vorteil.
Familien: Auf Komfort und Größe kommt es an. Für einen SUV sollten sich Familien jedoch nicht entscheiden. „Die Fahrzeuge sind in der Regel 100 bis 200 Kilogramm schwerer als Kombis und haben durch ihre Form einen höheren Luftwiderstand“, sagt Lottsiepen. In diesem Segment rät der VCD zu Kombimodellen oder Vans mit Hybridantrieb, die teilweise auch mit sieben Sitzen angeboten werden. Hier beginnen die Normverbrauchswerte in der Regel bei knapp 4,0 Litern mit einem CO2-Ausstoß von 90 g/km.
Im Alter gewinnen Assistenzsysteme wie Einparkhilfe und Rückfahrkamera an Bedeutung. Allerdings steigt mit den Extras und einer höheren Ausstattungslinie auch der CO2-Ausstoß. Häufig lässt sich die Basisversion bereits mit einzelnen Systemen nachrüsten, ohne dass sich Autofahrer für eine höhere Ausstattungsvariante entscheiden müssen und sich der Schadstoffausstoß dadurch unnötig erhöht.