Schädling macht sich jetzt über Buchsbäume her
Bonn (dpa/tmn) - Ein Schädling sorgt dafür, dass ganze Buchsbäume innerhalb kurzer Zeit absterben. Hobbygärtner müssen insbesondere in den kommenden Wochen nach Anzeichen eines Befalls schauen - denn ab jetzt lassen sich die Raupen des Buchsbaumzünslers die Blätter schmecken.
Woran erkenne ich den Befall?
Die fünf Zentimeter langen Raupen mit gelben, grünen und schwarzen Streifen fressen erst die Blätter ab. Danach können sie auch an die grüne Rinde gehen, erklärt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die Stellen über den Fraßstellen sterben ab. Der Befall ist zunächst nur schwer zu erkennen, denn die Tiere fressen sich von innen nach außen. Die Pflanze ist daher häufig schon zerstört, bevor der Hobbygärtner den Schaden an den äußeren Blättern erkennt. Aber: Ihre grünen Kotkrümel unterhalb der Fraßstellen verraten die Raupen oft. Außerdem bilden sie dichte weiße Gespinste.
Wie schlimm ist ein Befall?
Da sich in einem Jahr zwei bis drei Generationen bilden können, fressen die Schädlinge einen Buchsbaum in kurzer Zeit kahl. Doch laut dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe wandern die Raupen oft ab, bevor der Buchs keine Blätter mehr hat. Daher wird die Pflanze zwar stark geschädigt, sie stirbt aber nicht ab und treibt wieder aus - nur der Buchs sieht in der Zwischenzeit natürlich nicht schön aus.
Was kann ich tun?
Die Landwirtschaftskammer NRW empfiehlt, die Raupen zunächst abzusammeln und die Gespinste herauszuschneiden. Sie werden über den Restmüll entsorgt. Doch wer Ende Mai und Mitte August zur Schere greift, muss vorsichtiger sein: Dann sind die Larven bereits ausgewachsen und können sich auch an abgeschnittenen Zweigen zu Faltern entwickeln. Daher sollten die entfernten Triebe in einer Tüte verpackt und darin in den Restmüll wandern. Oder die Tüte wird zuvor noch für einige Tage in die Sonne gelegt, rät das LTZ.
Was ist mit Pflanzenschutzmitteln?
Die Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln ist schwierig, da die Tiere sich zunächst im Inneren des Buchsbaums aufhalten. Ist die Pflanze groß und dicht belaubt, erreichen die Mittel sie oft nicht gut. Auch mit ihren dichten Gespinsten schützen sich die Raupen. Wird zusätzlich zum Absammeln und Herausschneiden der Gespinste Gift ausgebracht, sollte es mit möglichst hohem Druck und in entsprechender Menge verteilt werden, erklärt die Landwirtschaftskammer NRW.
Das LTZ empfiehlt das Spritzen zweimal im Jahr: Zunächst in der zweiten Aprilhälfte, wenn die Raupen ihren Winterkokon verlassen haben, und ein weiteres Mal Mitte Juli. Auf Friedhöfen müssen Hobbygärtner vorab klären, ob der Einsatz von Spritzmitteln erlaubt ist. Das gilt auch für biologische Produkte. Die regionale Friedhofsordnung kann die Mittel verbieten.