Steine statt Erde: Kiesgarten erfordert Unkraut-Vlies
Offenburg (dpa/tmn) - Gärten, in denen einzelne Beete oder ganze Bereiche komplett mit Kies und Schotter bedeckt sind, sind modern. Aber es reicht nicht, einfach nur Steine zwischen den Pflanzen zu verteilen, erklären die Experten der Fachzeitschrift „Mein schöner Garten“ (Juli 2015).
Der Hobbygärtner muss stattdessen die Flächen erst jäten, einebnen und den Boden mit einem UV-stabilen und wasserdurchlässigen Vlies abdecken. Dieses unterdrückt das Wachstum von Unkraut. Die Vlieskanten müssen sich überlappen, Metallpins halten die Folie an Ort und Stelle. Um Pflanzen dann noch einsetzen zu können, schneidet der Hobbygärtner mit einem Messer kreuzförmig das Vlies an den gewünschten Stellen ein.
Die Kiesschicht ist idealerweise fünf bis acht Zentimeter dick. Sie gleicht Temperaturschwankungen aus und verringert die Verdunstung - das reicht für den reinen Deko-Zweck im Hobbygarten. Wer aber einen echten Kiesgarten anlegen will, muss mehr tun: Zusätzlich wird der Boden unter den Steinen etwa spatentief mit Kies oder Schotter vermengt, um den Pflanzen, die sich im Kiesgarten typischerweise wohlfühlen, ideale Bedingungen zu bieten.
Ein Kiesgarten sieht nur nach wenig Arbeit aus: Denn Laub und andere Pflanzenreste auf dem Schotter muss der Gärtner regelmäßig mit einem Rechen oder Laubbläser entfernen. Sonst zersetzen sich die Grünabfälle und bilden feinen Humus in den Kiesritzen. Das wäre ein idealer Nährboden für Unkrautsamen. Während des Laubfalls im Herbst kann ein Netz über den Boden gespannt werden, raten die Experten der Zeitschrift.