Trauben-Eiche ist „Baum des Jahres 2014“
Berlin (dpa) - Die Trauben-Eiche gilt als langlebig und robust. Mit steigenden Temperaturen könnte ihre Bedeutung zunehmen. Jetzt ist sie zum „Baum des Jahres 2014“ gekürt worden.
Sie kann mehr als 1000 Jahre alt werden, hat eine mächtige Krone und ihre Früchte schmecken vielen Tieren: Die Trauben-Eiche ist der „Baum des Jahres 2014“. Das gab die „Baum des Jahres Stiftung“ am Donnerstag (24. Oktober) im Zoologischen Garten Berlin bekannt. „Wegen ihrer Robustheit gegenüber Trockenheit und Wärme hat sie möglicherweise eine größere Zukunft als die Stiel-Eiche“, sagte Stiftungspräsident Silvius Wodarz mit Blick auf den Klimawandel. Eine aussterbende Baumart sei die Trauben-Eiche nicht. „Sie ist noch ziemlich gut verbreitet.“
Sensibel reagieren Trauben-Eichen auf Schatten. Während sie ihn als Jungbaum noch vertragen, sinkt die Toleranz mit dem Alter. Das sei eine Herausforderung für die Forstwirtschaft, denn die müsse in Mischwäldern darauf achten, dass Trauben-Eichen nicht von anderen Bäumen überschattet werden, sagte Wodarz. „Wenn man einen Mischbestand erhalten will, muss man die Trauben-Eichen freistellen. Sonst entwickelt sich der Wald zu einer Buchen-Monokultur.“
Die Trauben-Eiche ist in fast ganz Europa verbreitet - mit Ausnahme von Spanien, Nordskandinavien und Nordosteuropa. In der Wuchsform ähnelt sie der Stiel-Eiche. Beide haben im Alter eine mächtige Krone und dicke Äste. In der Wissenschaft werde derzeit sogar diskutiert, ob beide Eichen überhaupt verschiedene Arten sind, sagte Wodarz.
Was die beiden Bäume unterscheidet, ist die Anordnung der Früchte: Bei der Trauben-Eiche hängen die Eicheln gehäuft am Zweig, bei der Stiel-Eiche an langen Stielen. Die Eicheln fallen im Herbst, sie werden von Eichhörnchen, Vögeln und anderen Tieren gefressen. Für den Menschen sind Eichen vor allem wichtige Holzlieferanten.