Über 1000 Tier- und Pflanzenarten auf Neuguinea entdeckt

Port Moresby/Berlin (dpa) - Mehr als 1000 neue Tier- und Pflanzenarten haben Biologen innerhalb von zehn Jahre auf der Pazifikinsel Neuguinea entdeckt. Darunter sind nach Angaben der Umweltstiftung WWF schwimmende Ratten, Warane, Haie, Delfine und eine Fledermaus.

Doch die Abholzung der Wälder - vor allem für Palmöl, aber auch für andere Agrarprodukte - bedrohe den einzigartigen Lebensraum, schreibt die Umweltorganisation WWF International in ihrem 60-Seiten-Bericht, den sie am Montag in Port Moresby vorgestellt hat.

Neuguinea ist die größte Tropeninsel der Erde - eine Hälfte gehört zu Indonesien, die andere zu Papua-Neuguinea. Unter den 1060 Arten, die von 1998 bis 2008 auf der Insel entdeckt wurden, sind dem WWF zufolge 12 Säugetiere, 2 Vögel und 43 Reptilien wie der schillernde Blaugefleckte Baumwaran.

„Dieser Report zeigt, dass die Wälder und Flüsse von Neuguinea unter den artenreichsten der Welt sind“, schreibt der WWF International. Aber er zeige ebenfalls, dass der ungehemmte Eingriff des Menschen selbst die artenreichste Lebenswelt zerstören kann. Nach WWF-Angaben besitzt die Insel den drittgrößten Regenwald der Erde, nach dem Amazonas und dem Kongo-Gebiet.

In den Gewässern Neuguineas haben Forscher im untersuchten Zeitraum 71 Fische entdeckt, darunter einen 2,5 Meter langen Hai und die kleine blaue Demoiselle Chrysiptera cymatilis. Zu den vorgestellten 580 Wirbellosen zählen zahlreiche Frösche, Schnecken und Krebse. Forscher fanden zudem rund 100 noch nicht beschriebene Orchideen und mehr als 100 weitere Pflanzen.