Walforscher: Buckelwal bereits länger in der Ostsee
Stralsund/Flensburg (dpa) - Einer der beiden in der Flensburger Förde gesichteten Buckelwale lebt offenbar bereits länger in der Ostsee als bislang angenommen.
Wie der Direktor des Deutschen Meeresmuseums, Harald Benke, am Dienstag berichtete, haben polnische Angler am 27. Juni einen tauchenden Wal vor der Küste von Darlowo gesichtet.
Die Angler hätten den typischen Blas - die beim Ausatmen ausgestoßene Wasserwolke - und einen aus dem Wasser tauchenden Wal beobachtet. Später sei er nochmals 1,5 Kilometer weiter östlich gesichtet worden.
Benke geht davon aus, dass es sich um einen der beiden Buckelwale handelt, die die Besatzung eines Zollbootes am 7. Juli vor der Flensburger Förde gesehen hatte. Die Sichtung von gleichzeitig zwei Buckelwalen - vermutlich acht bis zehn Meter lange Jungtiere - hat es seit Aufzeichnung von Walbeobachtungen in der Ostsee noch nicht gegeben. Am 12. Juli war dann ein Buckelwal beim „Springen“ bei Sonderburg (Dänemark) an der Flensburger Außenförde gesichtet worden. Möglicherweise bewegten sich die Tiere wieder in Richtung Nordsee und Atlantik, ihrer natürlichen Heimat, wie Walforscher Benke sagte.
„Interessant ist, dass die Wale dort gesichtet werden, wo auch Fischer von größeren Fischbeständen berichten“, sagte Benke. Offenbar jagten die Meeressäuger in der Ostsee nach Nahrung. Ein ähnliches Phänomen war bereits 1978 beobachtet worden, als sich Buckelwal „Ossi“ längere Zeit in der Ostsee aufhielt.