Wüste oder Regenwald? Wo Zimmerpflanzen am besten stehen
Lebach (dpa/tmn) - Zimmerpflanzen gehen oft ein, weil sie am falschen Ort stehen. Ihnen ist es dort zu hell oder zu dunkel, zu trocken oder zu feucht. Hobbygärtner können ausmachen, wo sie am besten gedeihen, wenn sie sich ihre Herkunft anschauen.
Pflanzen, die ursprünglich in den Tropen zu Hause sind, haben natürlich andere Anforderungen an Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wasserversorgung als Wüstengewächse. Die Saarländische Gartenakademie nennt ein paar Beispiele:
- In den Tropen ist es heiß und schwül, die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Pflanzen, die wie Gummibaum, Dieffenbachia, Calla und Farne aus dem Regenwald stammen, brauchen daher eine Mindesttemperatur von 18 Grad im Zimmer. Da ein Blätterwald sie vor zu viel Sonne schützt, sollten sie auch bei uns keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein - also nicht am sonnigen Fenster stehen. Ihre Erde ist am besten immer etwas feucht, und der Gärtner gönnt ihnen ab und an eine Nebeldusche. Häufig empfehlen Gartenexperten diese Pflanzen auch zum Beispiel für das Badezimmer.
- Subtropische Gewächse wie Aralie oder Fuchsie mögen es nur ein wenig kälter - über 16 Grad Zimmertemperatur sind wichtig. Der Standort sollte zwar hell sein, aber auch nicht in der prallen Sonne liegen. Ihre Heimat ist geprägt durch tropische Sommer und nicht-tropische Winter - die Pflanzen kennen also auch kältere Witterungen. Daher können subtropische Pflanzen auch in Fluren und weniger geheizten Zimmern gedeihen. Hier reicht ihnen aber im Winter oftmals nicht das vorhandenen Licht aus. Deshalb: bitte umstellen.
- Wüstenpflanzen wie Kakteen, Wolfsmilch- und Dickblattgewächse sind hart im Nehmen. Sie kommen in Trockenzeiten mit wenig Wasser klar. Auch große Temperaturschwankungen machen ihnen nichts aus - so können sie tagsüber Temperaturen von über 30 Grad vertragen, während ihnen nachts auch Minusgerade nichts ausmachen. Trockene Luft und viel Sonneneinstrahlung sind für die Wüstengewächse daher in unseren Häusern ideal.
- Pflanzen mit lederartigen, saftarmen Blättern zählen zur Gruppe der Hartlaubgewächse. Dazu gehören unter anderem Lorbeerbäume, Oliven, Zitrusarten und Palmen. Ursprünglich finden sie sich vor allem in Gebieten mit heißen, trockenen Sommern, also etwa am Mittelmeer. Sie sind gut an zeitweise Trockenzeiten angepasst. Diese Pflanzen vertragen ebenfalls gut volles Sonnenlicht, können im Sommer auch im Freien stehen. Im Winter brauchen sie einen eher trockenen und frostfreien Standort - und sollten deswegen beispielsweise im Wintergarten stehen.
- Aufgrund der Bedingungen der Steppen und Trockenwälder vertragen Stauden wie Gerbera und Pelargonien viel Trockenheit. Deswegen kann der Gärtner sie im Sommer auch gut auf Balkon, Terrasse oder in den Garten stellen. Volle Sonneneinstrahlung, Temperaturen ab 12 Grad aufwärts und niedrige Luftfeuchtigkeit sind ideale Standortfaktoren. Allerdings sollte es für sie auch nicht zu kalt werden - bei Minusgraden erleiden sie Frostschäden, daher müssen sie im Herbst wieder ins Haus. Wichtig ist für den Hobbygärtner: Während ihrer Ruhezeit brauchen die Pflanzen Raumtemperaturen von unter acht Grad, Wasser und Dünger werden eingeschränkt.