WWF warnt vor dramatischem Waldverlust
Berlin (dpa) - Die Umweltstiftung WWF hat vor einem dramatischen Verschwinden der Wälder weltweit gewarnt. Wenn das Abholzen so weitergehe wie bisher, drohe der Erde nach einer Studie bis zum Jahr 2050 ein Verlust von 230 Millionen Hektar, teilte der WWF am Dienstag mit.
Das ist eine Fläche von der siebenfachen Größe Deutschlands. Eine solche Entwicklung hätte weltweit erhebliche negative Folgen für Klima, Artenvielfalt und die wirtschaftliche Entwicklung. Die Organisation forderte von Wirtschaft und Politik, gemeinsam gegen die Abholzung vorzugehen. Dafür müsse etwa die nachhaltige Nutzung gefördert und der Anbau artenarmer Wälder vermieden werden.
Derzeit verliere die Erde pro Minute Wald in der Größenordnung von 35 Fußballfeldern. „Wald gehört zu den wichtigsten Naturschätzen der Erde“, erklärte Philipp Göltenboth, Leiter des Fachbereichs Wald beim WWF Deutschland. Wälder sorgten für saubere Luft, verhinderten Erosionen und verbesserten die Bodenqualität. Sie filterten und speicherten Trinkwasser. Zudem hingen viele Unternehmen von ihrer Nutzung ab. Waldschutz sei daher nicht nur Aufgabe der Politik.
Die Studie zeige, wie Politik und Wirtschaft gemeinsam gegen die Abholzung vorgehen könnten. Ein Beispiel sei eine Initiative auf der Insel Borneo. In einem 220 000 Quadratkilometer großen Gebiet haben Unternehmen demnach auf nachhaltige Waldwirtschaft umgestellt. Gleichzeitig hat dem WWF zufolge die Politik die Kriterien für die Nutzung und den Schutz von Land verschärft. Zudem seien wirtschaftliche und steuerliche Anreize für nachhaltiges Wirtschaften geschaffen worden. Die Insel Borneo ist Teil von Indonesien und gehört zu den waldreichsten Regionen der Erde.