Stiftung Warentest Indoor-Gärten: Reiche Ernte mit smarten Gewächshäusern?

Berlin · Sie sind ideal für alle, die gern gärtnern, aber keinen Garten haben: smarte Gewächshäuschen für die Fensterbank. Aber was können diese wirklich? Die Stiftung Warentest hat es getestet.

Trend Indoor-Gärtnern: Die Stiftung Warentest hat sieben smarte Gewächshäuser getestet.

Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

Indoor-Gardening liegt im Trend. Dabei werden auf kleinen Flächen daheim Kräuter, Gemüse oder Obst gezogen. Bestens eignen sich dafür Gewächshäuschen, die man in der Wohnung platziert. Sie passen sogar auf die Fensterbank. Die Stiftung Warentest (Heftausgabe 4/2025) hat sieben Geräte getestet - nicht mit allen lässt sich eine reiche Ernte einfahren.

Was können die Gewächshäuschen?

Ausgestattet sind die Gewächshäuser mit einem Behälter mit Steckplätzen für Substrat und Samen, einem Wassertank und LED-Lampen - also allem, was das Pflanzenherz begehrt. Und smart sind sie auch: So kann man etwa das Licht regulieren, Zeitpläne festlegen und Wasser-Nachfüll-Hinweise erhalten. All das funktioniert über eine App oder Bedienelemente.

Den Testsieg unter den smarten Gewächshäusern holte sich das Gerät von iDOO (Note 2,1).

Foto: Stiftung Warentest/dpa-tmn

Reiche Ernte nicht mit allen Geräten

Fünf der sieben getesteten Indoor-Gärten lieferten eine reiche Ernte - bei einem fiel sie hingegen komplett aus. Auffällig: Die beiden Geräte ohne App schnitten im Test am schlechtesten ab. Den Testsieg holt sich ein Gerät von iDOO (Note 2,1), das mit 145 Euro auch relativ günstig ist.

Defizite zeigten die Gewächshäuser etwa in puncto Pflanzenwachstum, Handhabung und Datenschutz. Die Tester bemängeln zudem die Schwankungen bei der Lieferbarkeit einiger Modelle. Auch der Geldbeutel leidet nachhaltig. Schließlich bezahlt man nicht nur das Gerät - es kommen auch Kosten für Strom und Verbrauchsmaterial dazu.

Hohe Kosten durch Anbieterbindung

Wichtig zu wissen: Wer ein smartes Gewächshaus kauft, macht sich vom Anbieter abhängig. Für alle Modelle gibt es ein speziell geformtes Substrat, das man über den Geräteanbieter beziehen muss. Bei fünf Geräten gilt das auch für die Samen.

Dadurch ist es kaum möglich, für den Anbau eigene Materialien zu benutzen. Und es führt zu weiteren Kosten. Für eine komplette Neubepflanzung mit Substrat und Samen bezahlt man zwischen 16 und 42 Euro.

Fazit: Finanziell lohnen sich die Indoor-Gärten nicht. Kauft man etwa Basilikum im Supermarkt, kommt man damit deutlich günstiger weg. Die Geräte verbrauchen zudem viel Strom. Wer Pflanzen klassisch im Blumentopf züchtet, ist viel umweltfreundlicher unterwegs.

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(dpa)