Hitzeschutz Plissees, Folien, Markisen: Der beste Hitzeschutz für heiße Sommertage

Der Sommer hat viele schöne Seiten, aber vor allem in Innenräumen kann es unangenehm werden, denn mit der schönen Jahreszeit kommen auch wieder heiße Temperaturen. Damit es auch im Hochsommer drinnen angenehm kühl bleibt, denken deshalb viele Menschen jetzt bereits an das Thema Hitzeschutz. So können Fenster und Türen vor zu großer Hitze geschützt werden.

Plissees, Folien, Markisen: Der beste Hitzeschutz für heiße Sommertage
Foto: @ calimiel (CCO-Lizenz) / pixabay.com

Lichtdurchflutete Wohnräume bieten großen Wohnkomfort und sind deshalb äußerst beliebt. In der warmen Jahreszeit kann der Lichtsegen aber auch zum Fluch werden, denn knallt die Sonne auf die Scheiben, wird es in Innenräumen schnell unangenehm heiß. Glasscheiben an Fenstern und Türen bieten der Sonne und damit der Hitze eine enorme Angriffsfläche. Da kann selbst die beste Hitzedämmung irgendwann nicht mehr mithalten. Besonders stark ist die Hitzeentwicklung an Stellen, an denen die Sonne direkt und in einem sehr steilen Einfallswinkel auf die Scheibe, die Außenfassade oder auch das Dach trifft. Vor allem Dachfenster sind ein Garant für große Hitzeentwicklung in Innenräumen.

Mit einem hochwertigen Hitzeschutz lässt sich meist wirkungsvoll gegensteuern. Energieeffiziente Neubauten verwenden häufig spezielles Sonnenschutzglas. Dieses Material verfügt über einen besonders niedrigen Gesamtenergiedurchlassgrad (g). Während herkömmliches Fensterglas ungefähr einen Wert von 0,6 g aufweist, was einer eindringenden Sonneneinstrahlung von etwa 60 Prozent entspricht, lässt sich die eindringende Sonnenstrahlung durch spezielles Glas auf einen Wert von bis zu 0,18 g senken.

Aber auch in älteren Bestandsbauten kann ein effizienter Hitzeschutz nachgerüstet werden. Von Außenrollos und Markisen über beschichtete Plissees und Innenrollos bis hin zu Wärmeschutz durch spezielle Fensterfolien gibt es im Handel verschiedene Möglichkeiten, um die eigenen vier Wände vor zu hohen Temperaturen zu schützen. Die Varianten unterscheiden sich je nach Effektivität, Montage und Preiskategorie.

Außenrollos und Markisen

Einen effektiven Schutz gegen zu starke Hitzeentwicklung bieten Außenrollos und Markisen. Sie fangen einen Teil des Sonnenlichts ab, bevor es die Scheibe treffen kann. Hochwertige Produkte können dabei das einfallende Licht und die damit einhergehende Wärme auf bis zu 5 Prozent reduzieren. Allerdings wird es bei geschlossenen Läden auch ziemlich dunkel im Inneren der Wohnung.

Wer im Sommer nicht völlig im Dunkeln sitzen möchte, kann der Hitze mit lichtdurchlässigen Modellen entgegenwirken. Sie sind nicht ganz so effektiv wie die vollständig verdunkelnde Variante, halten aber immer noch einen beträchtlichen Teil der aufheizenden Sonneneinstrahlung ab. Einen gewissen Verdunkelungseffekt hat natürlich auch die lichtdurchlässige Variante. Sie kann aber einen guten Kompromiss darstellen.

Ob Rollo oder Markise, sämtliche Beschattungssysteme sollten frühzeitig am Tag genutzt werden, also am besten schon bevor die Sonnen das Fenster erreicht. Optimal ist der Hitzeschutz, wenn das gesamte Haus schon in den kühlen Morgenstunden verdunkelt wird. So können sich die Innenräume gar nicht erst zu stark aufheizen und auch grelle Blendstrahlen bleiben draußen. Besonders zuverlässig lässt sich die optimale Abdunkelung der Fenster durch elektronische Schließmechanismen steuern, die an Sonnensensoren gekoppelt sind. Wird eine Markise für den Sonnenschutz eingesetzt, sollte die Steuerungselektronik der Sensoren nicht nur an die jeweiligen Sonnenverhältnisse, sondern auch an die aktuelle Windstärke gekoppelt sein. Bei starkem Wind kann sie so automatisch eingefahren werden und nimmt keinen Schaden.

Plissees, Folien, Markisen: Der beste Hitzeschutz für heiße Sommertage
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Beschichtete Plissees und Rollos

Ein günstigerer und leichter anzubringender Hitzeschutz entsteht durch beschichtete Plissees und Rollos. Sie können von innen am Fenster angebracht werden und sind bei Bedarf leicht zu öffnen und zu schließen.

Damit sie größtmöglichen Wärmeschutz bieten, werden Plissees und Rollos mit speziell wärmeabweisenden Eigenschaften ausgestattet. Der Stoff aus Polyethylenterephthalat (PET) wird durch eine spezielle Bedampfungstechnik mit Aluminium oder Perlmutt beschichtet. Durch die so entstehende Oberfläche kann der Thermoschutz Lichtstrahlen und Wärme optimal absorbieren oder reflektieren.

Besonders effektiv sind so genannte Wabenplissees. Durch ihre besonderen Stoffkammern können sie nicht nur zu starke Sonneneinstrahlung an heißen Tagen draußen lassen, im Winter verringern sie auch den Wärmeverlust von innen nach außen durch ihre dämmenden Eigenschaften.

Wabenplissees sind sowohl abgetönt als auch verdunkelnd erhältlich. Abgetönte Modelle lassen noch viel Licht ins Innere und sind in verschiedenen Durchlässigkeitsgraden erhältlich. Kammerplissees mit vollständiger Verdunkelung wehren die größte Menge an UV-Licht und Wärme ab und bieten damit den effektivsten Hitzeschutz.

Fensterfolien schaffen schnelle Abhilfe

Eine weitere Möglichkeit, um Fenster kostengünstig nachzurüsten, sind reine Fensterschutzfolien, die von innen an die Scheibe geklebt werden und so die Sonne zurückstrahlen. Sehr hochwertige Glasfolien sind sogar so strukturiert, dass sie auch die gesundheitsschädliche Strahlung im Bereich UV-A und UV-B aus dem einfallenden Sonnenlicht filtern.

Ein gewisser Nachteil von Fensterschutzfolien liegt darin, dass sie zumindest im Vergleich zu innenliegendem Sonnenschutz für handwerklich Ungeübte nicht so leicht anzubringen sind. Sie werden daher am besten von zwei Personen auf der Innenseite des zuvor gründlich gereinigten Fensters angelegt und glattgestrichen. Sie haften entweder durch einfache Adhäsion oder durch eine dünne Klebeschicht. Bis die Folie ihre optimale Haftung erreicht hat, sollte sie ungefähr drei bis vier Wochen trocken gehalten werden.

Fensterfolien gibt es in verschiedenen Varianten. Wird eine nahezu durchsichtige Variante gewählt, ist eine um ungefähr 50 Prozent reduzierte Sonneneinstrahlung zu erwarten. Eine abgetönte Folie kann je nach Grad der Verdunkelung bis zu 90 Prozent absorbieren oder reflektieren und bietet damit einen besonders effektiven Hitzeschutz. Hersteller geben an, dass die Temperatur in Innenräumen, die vollständig mit Fensterschutzfolien versehen sind, um 5 bis 10 Grad kühler bleiben können als vergleichbare Räumlichkeiten ohne entsprechenden Isolationsschutz.

Stiftung Warentest führt nach einem umfangreichen Test von 12 verschiedenen Produkten allerdings verschiedene Nachteile an. So sollen Fensterschutzfolien zum Beispiel permanent deutlich weniger Licht in Innenräume lassen. Dadurch können die Energiekosten langfristig steigen, weil häufiger Kunstlicht zum Einsatz kommen muss. Auch der Spiegeleffekt und die Tönung der Scheiben, die durch die Beschichtung der Folie entstehen, können von Bewohnern als unangenehm empfunden werden.