Ratgeber Wohnen im Alter: Diese Optionen gibt es
Vermutlich wünscht sich jeder bis zum Lebensende möglichst selbstständig und unabhängig in den eigenen vier Wänden leben zu können. Leider bringt das Alter aber für viele Menschen Gebrechen und Schwächen mit sich, die ein Leben ganz ohne Unterstützung dann nicht mehr möglich machen.
Es gibt verschiedene Varianten, wie das Leben und Wohnen dann organisiert werden kann. Wir stellen sie vor.
Unterstütztes Wohnen daheim
Daheim in der vertrauten Umgebung zu bleiben, wünschen sich die meisten Senioren. Wird es schwerer, Haushalt, Einkäufe und andere Aufgaben allein zu bewältigen oder besteht sogar Pflegebedarf, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Unterstützung. Eine Option ist die Betreuung durch Angehörige, die auch durch weitere Maßnahmen gestützt werden kann. Eine Haushaltshilfe oder ein „fahrender Mittagstisch“ können beispielsweise bestimmte Aufgaben übernehmen. Ist der Hilfebedarf nur gering und man kann Wohnraum zur Verfügung stellen, sind Wohnen-für-Hilfe-Projekte, die es mittlerweile in vielen größeren Städten gibt, eine weitere Option. Populär sind auch ambulanten Pflegedienste, die bedarfsgerecht ins Haus kommen. Zur Entlastung von Angehörigen können außerdem der Besuch einer Tagespflegeeinrichtung oder eine Verhinderungspflege sinnvoll sein. Ist mehr Unterstützung gewünscht oder nötig, kann auch eine im Haushalt lebende Betreuungskraft eine Option sein. Entscheidet man sich für diese Möglichkeit, lebt man relativ eng mit einer zunächst fremden Person zusammen. Es ist also wichtig, dass „die Chemie stimmt“.
Je nachdem, wie man die Versorgung zu Hause organisiert, können Aufwand und Kosten entstehen. Dabei sind auch möglicherweise nötige Umbauten zu bedenken.
Stationäres oder betreutes Wohnen
Ist das Leben im Alter zu Hause nicht möglich, sind stationären Einrichtungen, wie Seniorenresidenzen oder Pflegeheime, eine Möglichkeit. Hier sind Versorgung und auch Pflege gewährleistet. Die Einrichtungen fallen in Struktur und Organisation sehr unterschiedlich aus, sodass Interessenten unbedingt mehrere Anbieter vergleichen sollten, bevor sie sich für einen Umzug entscheiden. Ein Vorteil ist für viele Bewohner, dass solche Einrichtungen oft ein gutes Angebot an Beschäftigung, Unterhaltung und Bewegung bieten können, wodurch der Alltag abwechslungsreicher wird.
Leben in der WG
Senioren-WGs werden immer beliebter. Hier leben mehrere ältere Menschen als Gruppe zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Häufig sind auch Versorgung und Pflege durch entsprechende Betreuungskräfte dabei gegeben. Jeder Mitbewohner hat im Normalfall ein eigenes Zimmer. In der kleinen Gruppe geht es meist privater und vertrauter zu als in stationären Pflegeeinrichtungen. Das verhindert Alterseinsamkeit und ist obendrein oft vergleichsweise kostengünstig, da innerhalb der WG viele Kosten geteilt werden können. Das Zusammenleben in der WG fällt allerdings nicht jedem auf Anhieb leicht.
Alternative Wohnformen
Neben dem unterstützten Wohnen daheim, in stationären Einrichtungen oder in WGs gibt es noch andere Wohnformen für das Alter. Mehrgenerationenhäuser sind eine davon. Dort leben Menschen verschiedener Generationen zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Nicht unbedingt muss es sich dabei um Familien handeln. Meist gibt es private Wohnbereiche und gemeinsam genutzte Bereiche. Inwieweit das Mehrgenerationenwohnen eine dauerhafte Lösung ist, hängt aber häufig vom jeweiligen Unterstützungsbedarf ab.
Einige ältere Menschen entscheiden sich auch für einen Lebensabend im Ausland. Über die Rentenzahlungen lassen sich Wohnen mit Hilfe und Betreuung in manchen Ländern günstig organisieren. Insbesondere Thailand ist dafür bekannt. Mögliche Verständigungsprobleme und die große Entfernung zu Familie und Freunden können aber auch deutliche Minuspunkte sein.