HDTV: Technische Anforderungen sind verwirrend

Die neuen Bilder sind extrem scharf. Aber noch gibt es kein einheitliches System.

Berlin. Die Hersteller preisen ihre Flachbildfernseher seit Jahren mit dem Hinweis auf deren HTDV-Fähigkeit an. In vorher nie dagewesener Schärfe sollen die Superglotzen TV-Bilder ins Wohnzimmer bringen. Bisher war das HTDV-Angebot jedoch weitestgehend auf die Ausstrahlungen von Sky, auf Anixe, Arte HD und auf ein paar Experimente beschränkt.

Nun wird aber die Leichtathletik-WM von ARD und ZDF in High Definition (HD) ausgestrahlt. Und mit den Olympischen Winterspielen 2010 wollen die Öffentlich-Rechtlichen mit dem regelmäßigen HDTV-Betrieb beginnen. Hauptsächlich werde "Das Erste HD" zu Beginn über Satellit verbreitet, heißt es bei der ARD.

Daneben wird es in einigen Kabelnetzen zu sehen sein. Auch einige Privatsender haben Ausstrahlungen in HD angekündigt. Das klingt, als sei jetzt ein guter Zeitpunkt für die Anschaffung eines HDTV-Receivers. Daran bestehen aber berechtigte Zweifel.

Sie fangen schon damit an, dass laut dem Branchenverband Bitkom nur jeder dritte Verbraucher weiß, welche Geräte für den HD-Empfang geeignet und nötig sind. Grundsätzlich wird je nach Übertragungsart entweder ein HDTV-Receiver für den Kabel- oder den Sat-Empfang gebraucht.

Einen eingebauten HDTV-Receiver haben dagegen nur wenige Fernseher. Zur Darstellung des hochaufgelösten Fernsehbildes ist ein HD-tauglicher Flachbildfernseher notwendig. Diesen Anspruch erfüllen fast alle LCD- und Plasma-Geräte.

Wer nun glaubt, ein Flachbildfernseher und ein handelsüblicher HD-Receiver genügen, um alle HD-Programme empfangen zu können, der irrt. Nur ARD und ZDF sowie der Privatsender AnixeHD werden HDTV unverschlüsselt übertragen. Vor kurzem haben weitere Privatsender angekündigt, ihre Sendungen zusätzlich in HD ausstrahlen zu wollen - über Satellit. Dafür stellt SES Astra den Sendern eine neue, "HD+" genannte Plattform zur Verfügung.

Geplant sei, im Herbst 2009 zunächst mit der Ausstrahlung von RTL und Vox zu beginnen, so eine Sprecherin der Satelliten-Betreiber-Firma. Allerdings wird die Ausstrahlung über HD+ verschlüsselt. Also braucht der Zuschauer zum einen, wie beim Pay TV, eine Smartcard. Wie es um die Sicherheit dieses System bestellt ist, ist aber noch unklar. Ebenso die Höhe der Gebühren. Deshalb sollte der Verbraucher abwarten.