Immer mehr Hunde haben Allergien

Einige Rassen erkranken öfter als andere. Das häufigste Symptom ist Juckreiz.

München. Sie gelten als beste Freunde des Menschen und sind manchmal sogar Leidensgefährten ihrer Halter. Denn auch Hunde haben Allergien. "Solche Befunde gibt es massenhaft - und sie sind in den letzten Jahren noch mehr geworden", sagt Sebastian Schleifer, auf Dermatologie und Allergologie spezialisierter Tierarzt.

Vertreter einiger Rassen erkranken viel häufiger als andere Hunde: Doggen, Labradore und West Highland Terrier etwa. "Diese Angaben sind allerdings nicht in Stein gemeißelt. In einigen Jahren können ganz andere Rassen auf dieser Liste stehen", sagt Sebastian Schleifer.

Was beim Menschen der Heuschnupfen ist, könnte beim Hund Heujucken genannt werden: "Auf die Atemwege geht eine Allergie bei Hunden nur selten", erzählt die Tierärztin Christine Löwenstein aus Frankenthal. Stattdessen sei meist die Haut betroffen. Auslöser sind oft Hausstaub, Milben, Flohbisse oder Pollen. Der Halter erkennt eine Allergie daran, dass der Hund sich oft leckt, sich schüttelt oder den Kopf an Gegenständen reibt. Außerdem können sich Quaddeln bilden. Manchmal zeigen sich offene Hautstellen. Eine solche Allergie tritt meist im Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren erstmals auf.

In jedem Alter gibt es Futter-Allergien. Ein No-Name-Produkt kann dabei ebenso Juckreiz, Erbrechen oder Durchfall verursachen wie das teuerste Markenfutter. "In beiden sind viele Zusatzstoffe drin", sagt Janin Schimmelfennig, Tierheilpraktikerin. Doch diese Stoffe müssen gar nicht schuld sein.

Ob Tierarzt oder Heilpraktiker: Die Suche nach dem Auslöser ist für beide schwierig. An erster Stelle steht die Krankengeschichte: In welchem Alter ist das Tier erstmals erkrankt? Welches Futter bekommt es? Treten die Symptome nur zu einer bestimmten Jahreszeit auf?

"Es gibt keinen starren Behandlungsplan, er wird für jedes Tier individuell erstellt", so Löwenstein. Je nach Diagnose kann der Wechsel des Futters, Desensibilisierung oder auch die Bekämpfung von Flöhen und Milben das Mittel der Wahl sein.