Männerschreck Haarausfall: Was gegen die Platte hilft
Mit Wässerchen und Lotionen gegen kahle Stellen auf dem Kopf.
Düsseldorf. Gegen altersbedingten Haarausfall ist kein Kraut gewachsen. Stimulierende Shampoos und Kopfhautwasser können aber das Wachstum anregen, ein guter Haarschnitt kann einiges kaschieren. Reicht das nicht, kann eine Haartransplantation helfen — wie jetzt bei Fußballtrainer Jürgen Klopp.
„Jeder Mensch verliert täglich etwa hundert Haare“, sagt Christiane Manthey von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, „das ist ganz normal.“ Und im Alter verlieren gerade viele Männer so viel an Fülle, dass sich kahle Stellen bilden. Die Hälfte der Männer zwischen 26 und 45 Jahren hat volles Haar, sagt Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt am Main. „Ab 45 sind es nur noch 25 Prozent.“
Das kann die Folge einer Krankheit sein — dann sollte man zum Hautarzt gehen. Ursachen sind beispielsweise Infektionen, die Nebenwirkungen von Medikamenten, eine Vergiftung mit Schwermetallen, eine Erkrankung der Kopfhaut oder Nährstoffmangel. Das alles lässt sich gut behandeln. Auch bei erblich bedingtem Haarausfall helfen Medikamente.
Bei altersbedingtem Haarausfall gebe es viele kosmetische Mittel. „Egal, ob Koffein, Klettenwurzelextrakt, Thymus-Wirkstoffkomplex, Sabal-Extrakt oder Nahrungsergänzungsmittel — es gibt bislang bei keinem dieser Mittel hinreichende Belege über besondere Wirkungen“, sagt Manthey.
Typisch männlicher Haarausfall lasse laut Birgit Huber sich nie vollständig beheben, sondern höchstens minimieren oder kaschieren. Andere Experten sind sich wiederum sicher, dass durchblutungsfördernde Shampoos, Kopfhautwasser oder Lotionen dazu beitragen können, das Wachstum anzuregen und dem Haarverlust entgegenzuwirken. Sascha Breuer, Styling-Experte für Wella: „Über einen längeren Zeitraum angewandt, lässt sich der Haarverlust eindämmen.“
Ein guter Haarschnitt könne außerdem dazu beitragen, kahle Stellen oder dünner werdende Haarpartien geschickt zu verdecken. Der Friseur rät aber, dass die Haare nicht zu lang sein sollten, da sie dann oft strähnig oder ungepflegt aussehen. „Am besten ist eine Länge von drei bis vier Zentimetern am Oberkopf. Die Ohren und der Nacken sollten frei bleiben.“
Ein verstrubbelter Look sorge für zusätzliche Fülle. „Dafür am besten etwas Gel in die Handflächen geben, die Haare durchwuscheln, dann etwas Haarspray auf die Fingerspitzen sprühen und einige Strähnen definieren“, rät Breuer. So lassen sich beispielsweise Geheimratsecken tarnen. Haarpuder zaubern zusätzliche Fülle ins Haar.
Kommt keine Transplantation infrage, gebe es „hochwertigen Haarersatz, der sich sowohl mobil als auch permanent befestigt tragen lässt“, sagt Zweithaar-Spezialistin Petra Dehler. Angst, dass man mit Toupet negativ auffalle, müsse man nicht haben. „Ein guter Haarersatz ist von natürlich gewachsenem Haar nicht mehr zu unterscheiden.“