Schoko-Sushi und 4711-Pralinen
Auf der Süßwarenmesse in Köln werden die neueste Kreationen gezeigt. Wir haben einige getestet.
Köln. Dass Schokolade ein äußerst vielfältiges Produkt ist, zeigen die 1500 Aussteller auf der internationalen Süßwarenmesse derzeit in Köln dem Fachpublikum. Dabei gibt es ganz neue Bereiche, in denen Schokolade zum Einsatz kommt, hier einige Beispiele:
Warum sollte man nicht mal mit Schokotäfelchen Poker oder Monopoly spielen, und auch bei Schach ist der Verlust der Königin nicht ganz so bitter, wenn man im Anschluss die süße Monarchin einfach aufessen kann. Wie das geht, zeigt das niederländische Unternehmen "Gamesformotion", das künftig die Spiele für neun oder zehn Euro auch in Deutschland verkaufen möchte.
Schokolade für Gesundheitszwecke gibt es schon länger, aber die "Anti-Stress-Praline" ist trotzdem ein ganz neues Produkt. "Es geht nicht um einen Arzneiersatz, sondern darum, in Ruhe verschiedene Aromen zu genießen", sagt der Erfinder Gerhard Madlon. Und dazu lädt der Geschmack der Praline, die pro Stück etwa 1,50 Euro kostet, tatsächlich ein. Fein entfalten sich in der Füllung die Aromen von Minze, Zitronenmelisse und Blutorange auf der Zunge.
Kölnisch Wasser und Naschwerk passen auf den ersten Blick garnicht zusammen, alleine wenn man an den besonderen Duft denkt. Umso überraschender fällt der Test der weißen 4711-Schokolade aus, die einen herrlich zarten Schmelz hat und durch Aromen wie Bergamotte, Orange und Zitrone angenehm frisch schmeckt. Erfunden wurde die Schokolade, die es auch als Praline gibt, von Bückers Backhaus, einem kleinen Handwerksbetrieb aus Lippstadt. Dort gibt es auch die leckere "Himmel und Erd"-Schokolade mit einer Mousse aus Süßzwiebeln.
Ähnlich schwer kombinierbar scheint auch das japanische Sushi und die belgische Chocolatier-Kunst. Dass daraus trotzdem feine Pralinen werden, zeigt das belgische Unternehmen Cosijns, das inzwischen sechs verschiedene Sushi-Sets im Angebot hat. Diese kann man stilecht mit Stäbchen oder etwas einfacher auch mit den Fingern naschen. Und wer sich vom Namen nicht abschrecken lässt, erlebt die hohe belgische Pralinenkunst einmal etwas anders auf der Zunge.
Etwas für kleine Fastfood-Fans ist der Schokoburger (Stück etwa 1,50 Euro), bei dem ein Keks von zwei wahlweise mit Schoko- oder Haselnusscreme gefüllten Schoko Halbkugeln umgeben wird. Geschmacklich ist der Burger von Messori zwar lecker aber auch mächtig.
Einen besonderen Nachtisch zum Grillen bietet das belgische Unternehmen Gudrun Campern mit dem Schoko-Barbecue-Dip. Dafür werden Schokotropfen in einer speziellen Aluschale auf dem Grill erwärmt und können dann mit Früchten oder Mashmellows gedippt werden. Eine praktische Idee, die auch gut schmeckt.
Auf der ISM gibt es in diesem Jahr auch den einen oder anderen Promi, der seine eigene Schoko-Linie präsentiert. So Comedian Dirk Bach, der bei der Marke "Schokomonk" vier Schokoriegel mit kreiert hat. "Ich kann Süßes zu jeder Tages- und Nachtzeit essen", schwärmt der Kölner. Und das schlägt sich geschmacklich auch bei den Riegeln nieder, von denen "Bananasplit" und "Curry-Ananas" am meisten überzeugen.
Neben Kaugummi aus der Tube gehört das teuerste Fruchtgummi der Welt zu den eher skurrilen Dingen auf der Messe. 10 000 Euro kostet der mit Blattgold überzogene Barren aus Holunderblüten-Fruchtgummi von Christian Schmid. Probieren ging hier leider nicht, denn die Serie "Gold Edition" ist mit 50 Stück pro Jahr limitiert.