Ratgeber Digital Sicherheit im Internet - das können Nutzer tun
Das Leben der Digital Natives spielt sich zu einem großen Teil online ab. Hier wird geflirtet, eingekauft, nach Antworten auf alle Fragen des Lebens gesucht (inklusive sehr privaten und auch medizinischen Dingen) und die Bankgeschäfte werden erledigt.
Auch ganz normale Bürger sind mehr und mehr online. Geräte wie Alexa haben bei der Nutzung von Software eine ganz neue Ebene eröffnet - sie lassen sich einfach mit der Stimme steuern. Gleichzeitig wachsen die Angriffe auf unsere Privatsphäre und es gibt immer wieder neue und erschreckende Meldungen. 2015 belauschten Fernsehgeräte mit Sprachsteuerung ihre Nutzer, 2017 wurde die Puppe Cayla, ein Kinderspielzeug, als Abhörwanze enttarnt. Erst vor wenigen Monaten wurde bekannt, dass die Sprachbefehle an die so beliebte Alexa von Amazon Mitarbeitern mitgehört und analysiert werden. Das ist natürlich nur die „Spitze des Eisbergs“, die Dinge, die ans Licht kommen. Da unsere Lebens- und Berufswelt zunehmend digitalisiert werden, entstehen immer mehr Sicherheitsprobleme dieser Art quasi wie von selbst.
Wer liest eigentlich alles mit?
Gehen wir einmal vom durchschnittlichen Internetverhalten eines ganz normalen Bürgers aus. Er surft ab und an im Netz, steht mit seinem Chef und den Kollegen per Mail in Verbindung und verwendet am Smartphone verschiedene Apps. Ihm ist nicht bewusst, dass an ganz verschiedenen Stellen sein Internetverhalten eingesehen, gespeichert und analysiert werden kann - und auch wird. Nicht nur der Chef, auch sein Provider, besuchte Webseiten, Apps und natürlich Behörden und Regierungen greifen auf seine Daten zu und wissen dadurch viel mehr über ihn, als ihm bewusst ist. Auf dieser Seite gibt es einen ausführlichen Überblick, den sich jeder Nutzer einmal zu Gemüte führen sollte. Der erste und wichtigste Rat zur Datensicherheit ist es, seine Daten stets per VPN zu verschlüsseln. Dafür stehen verschiedene Programme zur Verfügung, die leicht zu bedienen sind und effektiv wirken. Darüber hinaus gibt es viele Tipps rund um die Online-Sicherheit, die Nutzer schützen können.
So schützen Nutzer ihre Daten effektiv
1. Firewall und Antivirus. Im Grunde kann man sich einen Computer (und auch ein Handy) wie einen Organismus feststellen. Ähnlich wie unsere eigenen Körper ist auch dieses System permanenten Angriffen von außen ausgesetzt. Die Konfrontationen mit Viren und Würmern, die zu einer Infektion führen sollen, sind in der Regel nicht persönlich gemeint. Sie fluten millionenfach das Netz, stets auf der Suche nach Schwachstellen. Die Firewall und das Antivirusprogramm funktionieren wie unser Immunsystem. Sie halten Eindringlinge fern und vernichten solche, die sich einschmuggeln konnten. Damit das funktionieren kann, ist es extrem wichtig, dass die Programme stets aktuell gehalten werden. Regelmäßige Updates sind unumgänglich. Es kann auch nichts schaden, mehr als ein Programm zu verwenden.
2. Sichere Passwörter. Wer verlässt schon das Haus und lässt außen den Schlüssel stecken? Und hängt dann noch ein Schild an die Auffahrt: Bin 2 Wochen nicht da, Schlüssel steckt? Was sich im echten Leben niemand vorstellen kann, passiert online tagtäglich. Die Passwörter, die Schlüssel zu unseren digitalen Häusern, lassen oft zu wünschen übrig, denn sie sind nicht sicher genug. Ein starkes Passwort besteht aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen und hat mindestens acht, besser noch 12 oder mehr Zeichen. Vor allem sollte auf jeder Seite ein eigenes Passwort verwendet werden. Viele Nutzer scheuen aber die Mühe, sich so viele Passwörter notieren zu müssen. Doch keine Sorge, die Daten können im verwendeten Browser gespeichert werden.
3. Sicher im Smart Home. Intelligente Haussteuerung ist eine tolle Sache, doch sie hat einen Haken und das ist die Datensicherheit. Immerhin sind die Geräte alle miteinander vernetzt und greifen auf das Internet zu. Demzufolge können sie auch von außen angesprochen werden. Leider stand das Thema Datensicherheit bei den Smart Homes bisher nicht gerade im Fokus, sodass sich hier noch einige Lücken auftun werden. Ein weiteres Problem ist die mangelnde Kompatibilität der einzelnen Systeme untereinander, was eine effektive Sicherheitspolitik ebenfalls erschwert. Nutzer sollten beim Kauf kluger Geräte einen genauen Blick auf die jeweiligen Sicherheitsvorkehrungen werfen und ihren Kauf auch von diesen abhängig machen.
4. Sicher in sozialen Netzwerken. Im Grunde kann man sagen, dass man sich in sozialen Netzwerken nicht datensicher bewegen kann. Mit der Nutzung erteilt man etwa Facebook, dem mittlerweile auch WhatsApp und Instagram gehören, die Erlaubnis zur Verwendung der privaten Daten. Der einzige Weg, das zu unterbinden, ist die Löschung der Accounts. Das Problem: Da es sich um ausländische Anbieter handelt, gelten die strengen deutschen Richtlinien für den Datenschutz nicht. Ganz auf die Nutzung verzichten möchte man trotzdem nicht, um den Kontakt zu Freunden und der Familie aufrechthalten zu können. In jedem Fall sollte man sich genau überlegen, welche Bilder und Informationen man teilt, denn auch Fremde können Zugang zu den persönlichen Angaben bekommen. Vor allem Firmen, die persönlich zugeschnittene Werbung senden wollen, sind an den Interessen und Themen der Nutzer interessiert.
5. Sicher online unterwegs mit Tor. Der Browser Tor sorgt dafür, dass man anonym im Netz surfen kann, ohne seine IP Adresse und sonstigen Daten wie Brotkrumen auf seinen Wegen zu verteilen. Die Aufrufe werden über verschiedene Zugänge geschleust, sodass niemand mehr feststellen kann, wer welche Seiten aufgerufen hat. Manche Seiten wie etwa Facebook kann man mit Tor jedoch gar nicht aufrufen. Zudem kann das Surfen etwas verlangsamt werden.
6. Cookies - Kekse sind nicht immer lecker. Cookies sind kleine Dateien, die von jeder Webseite, die man besucht, auf dem eigenen Rechner abgelegt werden. Wer sich schon einmal gewundert hat, warum er nach der Suche nach einem bestimmten Produkt wochenlang Werbung zu eben jenem Produkt zu sehen bekam - hier ist die Erklärung. Das System nennt sich Remarketing und funktioniert über ebenjene Cookies. Zwar ist vor einigen Monaten die Datenschutzgrundverordnung in Kraft getreten, welche die Rechte der Verbraucher stärkt, doch viel geändert hat sich nicht. Man muss nun zwar auf jeder Webseite zustimmen, dass Cookies abgelegt werden und ist besser darüber informiert, viele Seiten lassen sich jedoch gar nicht nutzen, wenn man die Cookies ablehnt. Also tut man es doch wieder und hat die kleinen Programmschnipsel auf seiner Festplatte. Was hilft, ist am Ende jeden Tages die Cookies in seinem Browser zu löschen. Es gibt eine Reihe von verschiedenen Einstellungen, welche die Datensicherheit erhöhen. Hierfür hat die Behörde BSI nützliche Informationen zusammengestellt.