Erste Zugvögel können jetzt beobachtet werden

Hamburg (dpa/tmn) - Die Zugvögel sind los: Im August starten bereits einige Arten in die Winterquartiere und bieten Vogelliebhabern ein imposantes Schauspiel. Sie sollten das Fernglas nun immer griffbereit haben.

Besonders auf dem Land stehen die Chancen derzeit gut, unter anderem Störche, Kibitze und Feldlerchen bei ihrem Aufbruch gen Süden zu beobachten. Kiebitze sammeln sich am liebsten auf abgeernteten Feldern und auf feuchten Wiesen, um gemeinsam in den Mittelmeerraum zu fliegen, erklärt Peer Cyriacks, Ornithologe bei der Deutschen Wildtier Stiftung in Hamburg.

„Nasse Füße mag der Kiebitz ganz gerne“, sagt Cyriacks. Aufgrund intensiver Landwirtschaft und dem verstärkten Maisanbau sei der Kiebitz leider selten geworden. Bei ihrem Umzug in den Süden fliegen die Vögel - anders als Gänse oder Kraniche - ohne feste Formation.

Auch Weißstörche und ihre selteneren Verwandten, die Schwarzstörche, kreisen bereits in Aufbruchstimmung am Himmel. „Die sagen sich bald mit Löwe und Zebra gute Nacht“, sagt Cyriacks. Die Störche überwintern im tropischen Afrika und in der Sahelzone. Bei ihrer Reise sind Störche Einzelgänger. Für ihren Flug nutzen sie warme Aufwinde.

Jede Zugvogelart bricht zu einem bestimmten Zeitpunkt in wärmere Gefilde auf. „Das ist fest programmiert“, sagt Cyriacks. Allerdings könnten die Tiere oft auf Großwetterlagen reagieren. Sie warten beispielsweise Hagel oder Sturm ab, bevor sie ihre Reise antreten.