Für Hunde ist Campen purer Stress
Berlin (dpa/tmn) - Campingurlaub ist für Hunde purer Stress. Da können selbst friedliche Tiere aggressiv werden. Hundebesitzer sollten ihrem Vierbeiner deshalb auch auf dem Campingplatz einen Rückzugsort bieten.
Selbst sehr friedliche Hunde könnten auf einem Zeltplatz unerwartet schnappen oder beißen, warnt Ulrike Falbesaner von der Bundestierärztekammer. Denn die Geräusche seien auf einem Campingplatz viel lauter als zu Hause oder in anderen Urlauben. „Hunde sind da ja unter Umständen nur durch einen Zeltstoff von anderen Hunden und Menschen getrennt“, sagt die Tierärztin.
Vor allem nachts kämen die Tiere dadurch kaum zur Ruhe. „Dann liegen die Nerven blank, und sie werden angriffslustig.“ Ein unausgeschlafener Hund könne am zweiten oder dritten Tag manchmal vor lauter Stress plötzlich zubeißen, wenn zum Beispiel ein fremdes Kind an ihm vorbeirennt - auch wenn das Tier vorher nie gebissen hat.
Ein Hund, der normalerweise zwischen Mauern schlafe, höre plötzlich nachts jeden Igel vorbeikrabbeln und jeden Camper zur Toilette gehen. „Es könnte sein, dass er sogar jedes Mal bellt“, sagt Falbesaner.
Nicht nur die Geräusche, sondern auch die vielen unbekannten Menschen und Hunde stressen. Selbst das eigene Herrchen, das im Alltag vielleicht ein paar Stunden am Tag nicht zu Hause ist, ist plötzlich rund um die Uhr dabei. Viele Hunde hätten sich aber nach einigen Tagen an den Trubel gewöhnt. Bis dahin sollten Herrchen oder Frauchen ihnen bewusst Rückzugsmöglichkeiten organisieren, etwa mit Hilfe einer eigenen Ecke, abgeschirmt durch Stellwände. Außerdem sollten die Besitzer immer ein Auge auf ihren Hund haben, wenn er gestresst wirkt.
Literatur:
Sigrid Abendroth: Nicht ohne mich! Mit dem Vierbeiner unterwegs in Europa. Urlaub mit Hund, Camping, Caravaning & Bungalows 2012/13, Re Di Roma-Verlang, 222 S., 24,90 Euro, ISBN-13: 978-3-86870-417-4