Gesunde Igel im Garten besser nicht füttern
Berlin (dpa/tmn) - Sind Igel im Garten unterwegs, sollten sie am besten in Ruhe gelassen werden - auch wenn ihre Jungen dabei sind. Dies gelte gerade jetzt im September, wo viele kleine Igel zur Welt kommen, sagt Claudia Pfister von der Bundestierärztekammer.
„Um Gottes Willen nicht zufüttern. Das ist ein falsches Verständnis, dass wir alles hegen und pflegen müssen“, so Pfister. Der beste Igelschutz sei ein nicht allzu gut aufgeräumter Garten: Am besten Fallobst liegen lassen, kein Insektenvernichtungsmittel verwenden und natürliche Verstecke belassen, wo Igel und Insekten Unterschlupf finden.
Oft befinden sich Igelnester unter Hecken, Laubhaufen oder Holzstapeln. Aber auch unter Planen oder anderem Abdeckmaterial können sich Igelfamilien einnisten. Hat sich eine Igelfamilie im Garten einquartiert, sollten Menschen diese Bereiche meiden, rät der Verein Pro Igel. „Igelmütter vertragen Störungen am Nest sehr schlecht“, heißt es. Ist eine Igelmutter durch Störer gestresst, verlasse sie womöglich ihren Nachwuchs.
Eingreifen sollte der Mensch nur bei Igeln, die offensichtlich in Not sind: Etwa wenn sie - als nachtaktive Tiere - tagsüber Futter suchen oder herumtorkeln. Auf kranken oder verletzten Igeln sitzen oft Schmeißfliegen. „Kranke Igel sind apathisch, rollen sich kaum ein, sind oft mager“, schildert Pro Igel.
Dringend Hilfe benötigen auch Igeljunge, die tagsüber außerhalb ihres Nestes sind, noch geschlossene Augen und Ohren haben und kühl sind. In diesem Fall rät Pfister, die Tiere vorsichtig etwa in ein Handtuch einzuwickeln und zum Tierarzt zu bringen. Der Mediziner gibt dann bei Bedarf Tipps, wie der kranke Igel am besten zu Hause aufgezogen werden kann.