Hund findet Giftköder: Tausch funktioniert nicht immer
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Immer wieder legen Hundehasser Giftköder aus. Hat der Vierbeiner so einen aufgespürt und ins Maul genommen, ist eine schnelle - und vor allem richtige - Reaktion gefragt.
Hat ein Hund einen Gegenstand im Maul, der ein Giftköder sein könnte, können Halter einen Leckerbissen zum Tausch anbieten. Es besteht allerdings die Gefahr, dass das Tier den Köder schnell herunterschluckt und anschließend das Tauschobjekt haben möchte. Hundehalter können es deshalb zunächst mit einem Kommando wie „Aus“ probieren. Im besten Fall lässt das Tier den Köder fallen. Das funktioniere aber in der Regel nur, wenn das Signal vorher ausgiebig trainiert wurde, erklärt Susanne Marie Lühl. Sie ist Hundetrainerin beim Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV).
Das Ziel ist, dass der Hund auf dieses Kommando alles herausgibt, was er im Maul hat. Reagiert das Tier darauf nicht, können Besitzer versuchen, den Köder mit der Hand aus dem Maul zu entfernen. Auch hier laufen sie aber Gefahr, dass der Vierbeiner den Köder schnell herunterschlingt. Das beste Training sei daher, dem Hund beizubringen, gar nichts Herumliegendes zu fressen.
Schluckt der Hund den bedenklich erscheinenden Köder, sollten Besitzer nach ein bis zwei Stunden mit dem Tier zum Tierarzt gehen. Dieser kann untersuchen, ob es sich um einen Giftköder oder um einen Köder gespickt mit spitzen Gegenständen handelt. Bei Giftködern wird er dem Tier eine Spritze mit Brechmitteln geben. Enthält der Köder Nägel oder Scherben, hilft häufig nur eine Operation.