Kleine Hunde leben länger als große
Göttingen (dpa) - Große Hunde wie Doggen und Bernhardiner haben nach einer Studie statistisch gesehen ein kürzeres Leben als ein kleiner Chihuahua. Der Grund: Sie altern schneller - und sterben früher.
Während große Hunderassen im Durchschnitt nur fünf bis acht Jahre alt würden, erreichten kleinere ein durchschnittliches Alter von 10 bis 14 Jahren, heißt es in einer Untersuchung der Universität Göttingen in der Fachzeitschrift „American Naturalist“. Basis für die Untersuchung sind Datenbanken aus Nordamerika. Die Ergebnisse ließen sich auf Europa übertragen, sagen die Forscher.
„Große Rassen altern biologisch deutlich schneller als kleine“, erläutert Evolutionsbiologin Cornelia Kraus. „Wir gehen davon aus, dass dies mit dem schnellen Wachstum zusammenhängt.“ Viele große Hunde seien mit drei Jahren erwachsen und mit sieben Jahren tot, sagt Kraus. Es scheine so, als ob ihr Erwachsenenleben im Zeitraffer ablaufe. Am frühesten würden - rein statistisch - Riesen-Hunde wie Doggen, Mastiffs und Bernhardiner sterben. Das seien Rassen, die auf Größe gezüchtet werden.
Durch Züchtung seien Hunderassen geschaffen worden, die vom zwei Kilogramm leichten Chihuahua bis zum 80 Kilo schweren Englischen Mastiff reichten, berichtet die Wissenschaftlerin. „Züchter sollten aber mehr auf Lebenserwartung züchten als auf massive Größe. Dann hätten die Halter länger etwas von ihren Hunden.“
Die Wissenschaftlerin hat für ihre Untersuchung eine Datenbank nordamerikanischer tierärztlicher Hochschulen ausgewertet, in der mehr als 50 000 Hunde aus 74 verschiedenen Rassen erfasst sind. In Deutschland gebe es keine vergleichbaren frei zugänglichen Daten über Hunde, sagte Kraus.