Mein Trainer mit der kalten Schnauze: Fitness mit dem Hund
Berlin (dpa/tmn) - Immer nur spazieren gehen genügt vielen Hundehaltern und ihren Tieren nicht. Warum nicht mal sich und den Hund in Form bringen? Joggen ist dabei der Klassiker. Wer mehr will, kann mittlerweile sogar ein Hunde-Bauch-Beine-Po-Training absolvieren.
Mehrfach täglich mit dem Hund raus und dann noch etwas für die eigene Fitness tun - das klingt nach einem straffen Programm. Allerdings müssen Hundehalter sich gar nicht zwischen beidem entscheiden. Denn beides lässt sich gut verbinden: Wer den Hund zum eigenen Training mitnimmt, bringt sich und das Tier gleichermaßen in Form.
„Mit dem Hund Sport zu treiben, fördert nicht nur die Bindung zwischen Mensch und Tier. Es kann auch helfen, die Erziehung des Hundes zu verbessern“, erklärt Diane Hebeler von der Bundestierärztekammer in Berlin. Schließlich sei ein Fitnessprogramm immer Training für den Hund. So lerne er beispielsweise, gut an der Leine zu laufen.
Vorab sollten Halter allerdings klären, ob der Hund alles mitmachen kann. „Er muss gesundheitlich fit sein und medizinisch darf nichts gegen Sport sprechen“, sagt Tierärztin Hebeler. Deswegen holen Besitzer besser erst das Okay ihres Tierarztes ein. Ansonsten könne aber fast jeder Hund jeder Rasse Sport treiben.
Dafür muss man auch keinen großen Aufwand betreiben. „Normale Sportarten, bei denen der Hund mitkommt und mit dem Menschen fit bleibt, sind bestens geeignet“, sagt Bernhard Meyer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Dortmund. Dazu gehöre zum Beispiel das Walken oder Joggen. „Das ist für Hunde leicht zu lernen.“
Allerdings sollten Halter darauf achten, dass der Hund in beiden Fällen gut an der Leine zu führen ist und auf entsprechende Kommandos hört - und nicht einfach abhaut. „Zum Joggen sollten außerdem keine Tiere mit Gelenkproblemen oder Welpen und sehr junge Hunde mitgenommen werden“, sagt Tierärztin Hebeler. Denn durch das Laufen werden die Gelenke stärker beansprucht.
Ähnliches gilt, wenn der Hund beim Radfahren nebenher läuft. „Auch das ist nichts für Junghunde, da es ihre Gelenke zu sehr belastet“, erklärt Hebeler. Wichtig sei außerdem, dass der Hund gut erzogen ist und nicht vors Rad läuft oder einfach irgendwo stehenbleibt und herumschnüffelt.
Andere Sportangebote stellen den Hund in den Mittelpunkt - und Frauchen oder Herrchen müssen mitmachen. Dazu gehört zum Beispiel das Agility-Training, eine Hundesportartart, bei der das Tier meist mehrere Hindernisse bewältigen muss. „Das ist für alle Hunde gut, besonders aber für sehr bewegungsfreudige Rassen wie Border Collies, Australian Shepherd oder andere temperamentvolle Hütehunde“, sagt Meyer vom VDH. Die Hundehalter stehen dabei nicht nur daneben, sondern müssen sich mit ihrem Tier bewegen.
Tanja Petrick hat ein weiteres Übungsprogramm entwickelt. Die Inhaberin von „Fit mit Hund“ in Hamburg bietet spezielle Kurse für Hunde und deren Halter an. „Sie können zwischen verschiedenen Angeboten wählen und diese auch variieren.“ So gebe es eine Art Intervalltraining, bei dem die Menschen walken oder joggen und die Hunde währenddessen eigene Übungen machen müssen.
Wer darauf keine Lust hat, kann sich auch sein eigenes Mensch-Hund-Training ausdenken: „Man kann beim Spazierengehen oder Joggen Elemente einbauen, die den Hund besonders herausfordern“, sagt Meyer. Das könnten zum Beispiel mehrere Runden Stöckchen-Werfen sein oder kleine Such- und Schnüffelspiele. So werde das Tier nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert.