Schildkröten überwintern am besten im Kühlschrank
Berlin (dpa/tmn) - Es klingt komisch: Für Schildkröten ist der Kühlschrank der ideale Ort, um zu überwintern. Anders als im Keller oder in der Garage lasse sich die Temperatur dort exakt einstellen und mit einem elektronischen Thermometer überprüfen, sagt Thomas Steidl von der Bundestierärztekammer.
Am besten sei das Tier in einer Kiste bei konstanten vier bis sechs Grad aufgehoben. „Ein- bis zweimal in der Woche sollte der Besitzer die Kühlschranktür öffnen, damit die Schildkröte genug Sauerstoff bekommt.“ Aus hygienischen Gründen und auch um die Schildkröte nicht mehrmals am Tag zu stören, empfiehlt sich ein separater Kühlschrank.
Wichtig ist, die Schildkröten zu Beginn der kalten Jahreszeit auf die Winterruhe vorzubereiten und Licht und Temperatur im Terrarium über drei Wochen langsam zu verringern. Das Tier sollte dann nicht mehr gefüttert werden - Wasser darf die Schildkröte aber weiterhin bekommen. Hat bei der Schildkröte die Winterstarre eingesetzt, legt der Besitzer sie für die Zeit im Kühlschrank am besten in eine Überwinterungskiste, gefüllt mit Erde und einem Gemisch aus Buchenlaub und Moos. Außerdem muss genug Luft in die Kiste kommen, damit es nicht schimmelt.
Die Schildkröte für die Winterruhe im Garten oder Freigehege einzugraben, ist nicht ratsam, meint Steidl. Denn dort könnte Frost das Tier aus seinem Unterschlupf vertreiben. Die Ruhephase von Landschildkröten dauert in der Regel drei bis fünf Monate, bei sehr jungen Tieren sechs bis acht Wochen. Am Ende der Winterruhe sollte der Besitzer die Temperatur im Kühlschrank wieder langsam hochdrehen.