Sommer- oder Winterzeit? Tiere unbeeindruckt von der Zeitumstellung
Bremen/Berlin (dpa) - Als gestohlene Stunde empfinden viele Deutsche die Umstellung auf die Sommerzeit. Den meisten Tieren ist die kürzere Nacht dagegen offenbar egal. Milchkühe werden allerdings sanft an die neue Melkzeit gewöhnt.
Wenn am Sonntag (30. März) die Uhr eine Stunde vorgestellt wird, klagen viele Menschen über Müdigkeit. Im Tierreich ist von dem Wirbel wenig zu spüren. Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes haben Haustiere in der Regel kein Problem mit dem um eine Stunde veränderten Tagesrhythmus der Menschen. An neue Fress- oder Spaziergehzeiten gewöhnten sie sich relativ schnell, sagte Pressesprecher Marius Tünte. Für Wildtiere spiele die Zeitumstellung gar keine Rolle, da sie sich an den natürlichen Gegebenheiten und Lichtverhältnissen orientieren. Allerdings steige das Unfallrisiko für Mensch und Tier, wenn etwa Berufspendler in der Morgendämmerung unterwegs seien.
Zootiere scheinen ebenfalls unbeeindruckt von der Zeitumstellung. „Es hat kaum Auswirkungen auf die Tiere. Wenn überhaupt, kann man vielleicht von einer leichten Irritation sprechen“, sagte der Tierarzt im Zoo am Meer Bremerhaven, Joachim Schöne. „Die Schimpansen und die Pumas haben eine gewisse Routine. Abends rein in den Stall und morgens raus“, erklärte er. Am Tag nach der Zeitumstellung könne es sein, dass mal eins der Tiere langsamer oder schneller sei als sonst. Wirkliche Veränderungen im Verhalten seien aber nicht erkennbar. „Die Tiere sind sehr anpassungsfähig.“
Milchkühe scheinen da etwas sensibler zu sein. Nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes achten Landwirte in der Regel darauf, ihre Tiere möglichst sanft an die neue Melkzeit zu gewöhnen. So würden die Tiere am Morgen nach der Zeitumstellung zunächst nur 30 Minuten früher als gewohnt gemolken, erst am folgenden Tag gelte dann die neue Zeit. Auch für die Landwirte sei die Härte damit etwas rausgenommen, erklärte Pressereferent Johannes Funke in Berlin. Masttiere erhielten dagegen meist keine Sonderbehandlung. „In der Schweinemast zum Beispiel gibt es viele automatische Systeme. Die Tiere haben jederzeit Zugang zu Wasser und Futter“, erklärte Funke. „Da spielt die Uhrzeit keine große Rolle.“