Trotz „Frühlingsluft“: Wildtier Stiftung rät zur Vogelfütterung

Hamburg (dpa) - Trotz frühlingshafter Temperaturen ist für die Natur noch Winter; Bäume und Sträucher geben noch nicht viel her. Die heimischen Singvögel sind daher hungrig und gerade jetzt auf die Hilfe der Menschen angewiesen.

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Die Deutsche Wildtier Stiftung rät ungeachtet der frühlingshaften Temperaturen zur Vogelfütterung. Trotz des milden Winters brauchten Rotkehlchen und andere „daheimgebliebene“ Singvögel Hilfe, da die Landschaft noch karg und ohne Würmer und Insekten sei, erklärte Sprecherin Eva Goris am Dienstag (14. Januar) in Hamburg. Auch die wenigen Samen- und Fruchtstände, die im Herbst übrig geblieben waren, seien nun abgefressen.

Rotkehlchen sehen aus der Nähe betrachtet rundlich und wohlgenährt aus, hieß es. Doch der Eindruck täusche, in Wirklichkeit bestehe der Vogel fast nur aus Federn. Er plustere sich nur auf gegen die Kälte, berichtete Goris. Trotz der milden Temperaturen drohe ihm und den anderen Singvögeln der Hungertod. In einer einzigen Frostnacht verlieren diese Tiere bis zu zehn Prozent ihres Körpergewichtes, weiß Ornithologe Peer Cyriacks. Der Verlust müsse am nächsten Tag ausgeglichen werden, sonst ende die darauffolgende kalte Nacht tödlich.

Das gerade einmal 15 Gramm leichte Rotkehlchen muss nach Angaben der Experten also im Winter seinen Kalorienbedarf immer wieder rasch decken. „Während sich Rotkehlchen im Sommer hauptsächlich von Insekten ernähren, stellen sie sich im Winter auf Weichfutter wie Beeren und Früchte um“, sagte Cyriacks. „Auch Haferflocken und Fettfutter an Futterhäusern werden gerne genommen.“

Zu den daheimgebliebenen Vögeln kommen im Februar die ersten Heimkehrer unter den Zugvögeln zurück. „Sie haben eine weite Reise hinter sich und sind durch die Anstrengungen und Entbehrungen ausgebrannt“, sagte Cyriacks. „Wenn Singdrossel und Hausrotschwanz wieder in Deutschland landen, hat die Natur für sie noch nicht viel an Nahrung zu bieten.“