Wenn Waldi oder Minka an Diabetes leiden
Auch Haustiere können einen zu hohen Blutzuckerspiegel haben. Sie müssen Insulin bekommen.
Düsseldorf. Katze Minka schlabbert in letzter Zeit viel Wasser. Dementsprechend oft sitzt sie im Katzenklo. Ein Besuch beim Tierarzt bringt Klarheit: Minka leidet an Diabetes. Ihr Blutzuckerspiegel ist viel zu hoch. Die Krankheit trifft Tiere genauso wie Menschen. Vor allem Übergewicht begünstigt die Krankheit.
In Deutschland sind nach Schätzungen der Deutschen Tierschutzakademie 40.000 bis 50 000 Hunde und Katzen betroffen. Die Diagnose bedeutet für Tiere und Halter eine große Umstellung und verlangt vor allem Disziplin bei der Überprüfung der Werte. Vermehrter Durst, Harnabsatz und Hunger sind typische Anzeichen für Diabetes.
Bei Katzen verändert sich auch der Gang: „Sie knicken hinten etwas ein und setzen den ganzen Fuß auf und nicht nur die Zehen“, erklärt Astrid Behr vom Bundesverband praktizierender Tierärzte. Beobachten Besitzer diese Symptome über drei oder vier Tage hinweg, sollten sie ihr Tier zum Tierarzt bringen. Über einen Blut- und Urintest kann er feststellen, ob der Blutzuckerwert erhöht ist.
Steht die Zuckerkrankheit fest, muss in erster Linie das Futter umgestellt werden. „Es sollte spezielles Diabetikerfutter gekauft werden“, sagt Behr. Wichtig sei es, die Tiere zu festen Zeiten zu füttern und auf Leckerlis zwischendurch zu verzichten.
Während Hunde mit einer festen Mahlzeitenstruktur meist kein Problem haben, können Katzen darauf empfindlich reagieren. Denn die Stubentiger sind es gewohnt, den ganzen Tag über zu fressen. „Gelingt bei der Katze die Umstellung auf zwei bis drei Mahlzeiten nicht, muss man es so belassen, wie es war“, sagt Behr.
Nachdem Hunde und Katzen gefressen haben, müssen sie Insulin gespritzt bekommen. Das in Deutschland zugelassene Präparat enthält Insulin vom Schwein.
Insgesamt benötigen die Vierbeiner zwei Injektionen täglich. Die Insulinampullen sollten kühl gelagert und vor Gebrauch vorsichtig hin- und hergerollt werden. „Auf keinen Fall schütteln, denn sonst zerfallen die Insulinmoleküle“, warnt Giltner. Für 10 Milliliter liegen die Kosten bei 100 Euro. Gespritzt wird das Hormon unter die Haut, meist an einer Körperseite.