Besuchermagnet Berlin: Wieder Rekord bei Übernachtungen

Berlin (dpa) - Die Hauptstadt bleibt „hip“ - bei Urlaubern und Tagungsbesuchern. Auch für 2014 kann Berlin Bestmarken im Tourismus melden. Vor allem das Mauerfall-Jubiläum lockte viele Gäste an.

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Der Besuchermagnet Berlin zieht weiter: 2014 hat die Hauptstadt erneut Rekordwerte bei Touristen und Kongressteilnehmern aus aller Welt verbucht. Nach einem deutlichen Plus in den Vorjahren stiegen die Übernachtungen und Gästezahlen abermals auf Bestmarken. Große Zuwächse dürften auf dem hohen Niveau aber schwierig sein.

„Es war wieder mal das erfolgreichste Jahr für Berlin“, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD). „Wir hatten 28,7 Millionen Übernachtungen und 11,9 Millionen Gäste - das waren jeweils 6,5 oder 4,8 Prozent mehr als 2013.“ Dieser Trend sei hervorragend.

Dabei habe vor allem das Mauerfall-Jubiläum im November neue Besucher angelockt, mit einer Million Gästen und zwei Millionen Übernachtungen allein in jenem Monat. Aber auch der Empfang der Fußball-Weltmeister, der Karneval der Kulturen, die Berlinale oder der Marathon hätten das Interesse an Berlin national wie global noch erhöht. 56,4 Prozent der Gäste kamen aus Deutschland, 43,6 Prozent aus dem Ausland.

„Aus Großbritannien, Italien und den Niederlanden kommen starke Besucherströme nach Berlin“, sagte der Regierungschef. „Aus Übersee sind es die USA, die mit über einer Million Besuchern vorn liegen.“

Nach Angaben der Verwaltung hat sich das Volumen der ausländischen Hauptstadt-Besucher seit Anfang der 1990er Jahre etwa versechsfacht. Die offiziell erhobenen Daten zeigten dabei wohl noch gar nicht das komplette Bild: „Dazu kommt mit Sicherheit eine große Zahl von Besuchern, die bei Verwandten oder Freunden unterkommen.“ 2014 sei zudem das stärkste Kongressjahr gewesen - mit 11 Millionen Teilnehmern (+3 Prozent zu 2013) und 7 Millionen Übernachtungen (+4,5).

Die Tourismus-Gesellschaft VisitBerlin peilt für 2015 die Marke von 30 Millionen Übernachtungen an: „Es könnte klappen“, bemerkte ihr Chef Burkhard Kieker. Ein hohes Wachstum sei aber unwahrscheinlich, „weil wir schon weit oben sind“. Auch wenn für das laufende Jahr weniger Groß-Events anstehen, dürfe das Interesse dennoch nicht abflauen. „Was für uns wichtig ist, ist der Teppich der Ereignisse“, erklärte Kieker. Eine Olympia-Bewerbung Berlins für 2024 oder 2028 spielt laut Müller dabei keine Rolle - sie sei eine „langfristige Perspektive“.

„Wir versuchen, Berlin als Gesamtkunstwerk zu verkaufen“, erläuterte Kieker. Ziel sei es, beim Wettkampf mit anderen europäischen Metropolen weiter aufzuholen. „Wir orientieren uns Richtung Paris“, sagte Müller. „Vorneweg ist immer noch London eine andere Dimension. Auf Platz drei haben wir uns aber schon hervorragend etabliert.“ Vor allem in China müsse Berlin aber noch bekannter werden.

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