Deutsche wollen den Papst sehen - Große Nachfrage bei Veranstaltern

Berlin (dpa/tmn) - Habemus Papam: Viele Deutsche wollen den neuen Papst live in Rom sehen. Die Reiseveranstalter verzeichnen eine große Nachfrage. Touristen müssen sich auf höhere Hotelpreise und lange Wartezeiten einstellen.

Der weiße Rauch ist verzogen - jetzt kommen die Pilger und Touristen. Die Reiseveranstalter verzeichnen speziell für die Osterfeiertage eine große Nachfrage von Deutschen, die den neuen Papst in Rom erleben wollen.

Dertour etwa geht derzeit von einer gesteigerten Nachfrage für Romreisen aus. Der Veranstalter hatte bereits nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. die Kontingente für Rom aufgestockt. Das Interesse sei nach wie vor ungebrochen, so Frank Götze, der das Kurzreisen-Geschäft des Veranstalters verantwortet. Das gilt vor allem für die Zeit rund um Ostern. Aber auch nach den Feiertagen rechnet Götze mit einem verstärkten Interesse für die Ewige Stadt.

Ähnlich klingt das bei FE Reisetouristik, die sich auf Vatikan-Reisen spezialisiert haben. „Wir hatten schon in den vergangenen Wochen einen großen Ansturm an Pilgern, die über Ostern nach Rom wollen“, erklärt Geschäftsführerin Margaretha Feßlmeier. Es gebe jedoch genügend Betten und Transportkapazitäten.

Auch Heike Meder vom Italienischen Fremdenverkehrsamt Enit sieht in dieser Hinsicht keine Probleme. „Die Stadt ist für einen größeren Ansturm gut gerüstet“, glaubt sie und verweist beispielsweise auf die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II im Jahr 2011. „Damals waren innerhalb weniger Tage mehr als eine Million Pilger in der Stadt.“

Doch auch wenn Urlauber weniger fürchten müssen, dass die Hotels ausgebucht sind - sie müssen wie so oft bei Großveranstaltungen tiefer in die Tasche greifen. So sind die Zimmerpreise in Rom laut Feßlmeier im Zuge der Papstwahl gestiegen.

Die Masse der Touristen wird zwischen Karfreitag und Ostermontag in der Stadt erwartet. Das Bayerische Pilgerbüro zum Beispiel hat eine Sonderreise zu den Osterfeierlichkeiten aufgelegt. Unter anderem sollen die Teilnehmer die Möglichkeit haben, am Ostersonntag am großen Festgottesdienst mit Franziskus teilzunehmen. Auch die Karfreitagsfeiern am Kolosseum oder die Osternacht können besucht werden.

Am Sonntag (17. März) wird Papst Franziskus um 12.00 Uhr sein erstes Angelus-Gebet mit den Pilgern auf dem Petersplatz sprechen. Am Mittwoch (20. März) ist die erste Generalaudienz des neuen Pontifex vorgesehen. Ende März nimmt Franziskus an der Karfreitagsprozession und der Feier der Osternacht am Samstag teil. Am Ostersonntag stehen für den neuen Papst die Messe auf dem Petersplatz und der traditionelle Segen „Urbi et orbi“ auf dem Programm.

Auf eines müssen Pilger und Touristen sich einstellen: lange Wartezeiten vor Sehenswürdigkeiten wie dem Petersdom oder den Vatikanischen Museen. „Die Schlangen werden sicher noch etwas länger sein als sonst“, sagt Enit-Sprecherin Meder. Bislang gebe es noch keine Hinweise darauf, dass Sehenswürdigkeiten wegen der Feierlichkeiten rund um die Einführung des neuen Papstes komplett geschlossen würden. „Wir empfehlen aber immer, kurz vor Reiseantritt noch einmal im Internet oder beim Reiseveranstalter nachzufragen.“