Facelift für Luxusliner „Chrystal Serenity“
Hamburg (dpa/tmn) - Das Kreuzfahrtschiff „Chrystal Serenity“ fährt in neuem Glanz: Für rund 25 Millionen US-Dollar (umgerechnet fast 18 Millionen Euro) bekam das Schiff der US-Reederei Chrystal Cruises auf der Hamburger Werft Blohm + Voss ein Facelift.
Der Luxusliner „Chrystal Serenity“ wurde aufgehübscht. Unter anderem wurden alle 535 Kabinen und Suiten sowie die Flurbereiche renoviert, das große Außenpooldeck komplett umgestaltet und der Spa-Bereich modernisiert. Auch das Äußere des Schiffes wurde „aufgefrischt“.
Ziel der Arbeiten sei es gewesen, dem Schiff eine moderne, klassische Eleganz zu verleihen, so Keith Rushbrook, der verantwortliche Architekt aus dem kanadischen Toronto. „Wir wollten Fifth Avenue-Feeling.“ Und so haben die Kabinen nun Ledersofas, samtbezogene Sessel, kaffeefarbene Tapeten, kuschelige Teppiche und ein ausgeklügeltes neues Beleuchtungssystem. Am Außenpoolbereich fallen vor allem neue runde Liegegruppen rund um die Poollandschaft auf - und die frischen Farben Mango und Hellgrün.
Für Chrystal Cruises fahren zwei Schiffe: Die „Chrystal Serenity“ hat Platz für 1080 Passagiere und wurde 2003 gebaut. Die etwas kleinere „Chrystal Symphony“ für 940 Passagiere ist 16 Jahre alt. Sie ist ebenfalls vor kurzem renoviert worden. Insgesamt investierte die Reederei in den vergangenen beiden Jahren rund 50 Millionen Dollar in seine Schiffe, umgerechnet gut 35 Millionen Euro. Die günstigste Kabine auf der „Chrystal Serenity“, gut 20 Quadratmeter groß, kostet ab 185 Euro pro Tag und pro Passagier. Ab Mai 2012 plant die Reederei ein All-inklusive-Konzept und will zu den Mahlzeiten kostenfreie Getränke servieren, erläutert Matias Moldenhauer, Geschäftsführer von Vista Travel. Der Hamburger Anbieter für exklusive Kreuzfahrten vermarktet die Chrystal-Schiffe in Deutschland.
Die Luxusliner von Chrystal Cruises gewinnen in den USA regelmäßig Auszeichnungen, zählen zu den weltbesten Kreuzfahrtschiffen und sind vor allem bei Amerikanern und Japanern beliebte Schiffe. An Bord können die Gäste nicht nur relaxen und fein dinieren, sondern auch lernen - geboten werden Klassisches wie Golf- und Malkurse, aber auch Musikunterricht an Keyboards und Social-Media-Schulungen in der „Computer University@Sea“. „Auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt sind wir noch recht unbekannt“, räumte Gregg Michael, der Präsident von Chrystal Cruises, am Montag in Hamburg bei einem Besuch an Bord nach dem Werftaufenthalt ein. „Aber wir hoffen, dass sich das bald ändert.“ Immerhin sei Deutschland der in den nächsten drei bis vier Jahre potenziell am stärksten wachsende Kreuzfahrtmarkt.
Bordsprache auf den beiden Chrystal-Schiffe ist Englisch - was deutsche Passagiere oft abschreckt. Ein eigenes Angebot für deutsche Gäste ist dennoch nicht in Planung. „Aber in jedem Bereich - vom Zimmerservice über die Bar bis hin zu den Restaurantkräften - haben wir viele deutschsprachige Crewmitglieder an Bord“, sagt Philip Ordever, Vizepräsident für den Internationalen Vertrieb mit Sitz in Großbritannien. „Wir finden immer jemanden, wenn gewünscht, der auf Deutsch weiterhilft“. Das kann bereits jetzt nützlich sein: Die „Serenity“ ist am Montagabend von Hamburg aus zu einer 12-tägigen Ostsee-Kreuzfahrt aufgebrochen.