Heiliges Jahr in Rom — Was es für Touristen zu sehen gibt
Rom (dpa/tmn) - Viele Gläubige wird es in den kommenden Monaten nach Rom ziehen. Am 8. Dezember hat ein von Papst Franziskus ausgerufenes außerordentliches Heiliges Jahr begonnen, das „Jubiläum der Barmherzigkeit“, das bis zum 20. November 2016 dauert.
Zentrum aller Feierlichkeiten ist der Petersdom in Rom, genauer gesagt im Vatikan, der ja bekanntlich ein unabhängiger - wenn auch nur 0,4 Quadratkilometer großer - Staat ist. Er liegt im Westen der italienischen Hauptstadt nahe dem rechten Tiberufer. Dort öffnet der Papst am 8. Dezember die Heilige Pforte, das von außen betrachtet ganz rechte der fünf Portale. Die Pilger, die im Laufe des Jahres nach Rom kommen, sollen wenigstens einmal hindurchgehen.
Für den Petersdom brauchen Touristen jetzt ein bisschen mehr Zeit und Geduld, denn die Sicherheitsvorkehrungen sind seit den Attentaten von Paris verschärft worden. Mit Sicherheitsschleusen ist schon beim Zugang zum Petersplatz zu rechnen. Hat man aber erst einmal alle Kontrollen passiert und die Kirchentüren erreicht, empfiehlt sich unbedingt auch ein Besuch der Kuppel. Hoch geht es ein Stück mit dem Fahrstuhl und dann weiter über steile Treppen. Oben bietet sich ein grandioser Blick über die Stadt.
Der Petersdom ist die größte der vier Papstbasiliken in Rom. Die anderen drei haben auch Heilige Pforten, diese werden am 13. Dezember (dritter Advent) geöffnet. Da ist zum einem die etwas südlich des Zentrums gelegene Basilika Sankt Paul vor den Mauern, in der sich das mutmaßliche Grab des Apostels Paulus befindet und die bis zum Bau des Petersdoms im 16. Jahrhundert die größte Kirche der Welt war. Die anderen beiden sind Santa Maria Maggiore und San Giovanni in Laterano im östlichen Stadtzentrum.
Traditionell hat Rom aber sieben Pilgerkirchen. Die anderen drei sind San Lorenzo vor den Mauern, Santa Croce in Gerusalemme und San Sebastiano. Auch mehrere Pilgerwege verlaufen durch die Stadt. Wer einmal in Rom ist, sollte sich auch die großartigen altrömischen Baudenkmäler nicht entgehen lassen. Zum Beispiel das aus dem 2. Jahrhundert stammende Pantheon, eines der besterhaltenen antiken Bauwerke überhaupt. Oder die Ruinen des berühmten Kolosseums oder des Forums.
Ein Muss ist auch die ganz nahe am Vatikan gelegene Engelsburg, eine Symbiose aus antiker und christlicher Kultur: Ursprünglich ein Grabmal des Kaisers Hadrian, bauten die Päpste im Mittelalter und der frühen Neuzeit sukzessive mehrere Etagen drauf. Ganz oben thront der Engel, der dem Bau seinen Namen gab, und auch von hier bietet sich eine wunderbare Aussicht.
Wem alles Religiöse fremd ist, der wählt unter Umständen besser eine andere Reisezeit: In den Heiligen Jahren herrscht in Rom meist viel Gedränge, und die Preise für eine Unterkunft steigen. Das war schon in alten Zeiten so.