Kundgebungen im Westjordanland meiden
Berlin (dpa/tmn) - Urlauber sollten derzeit in den palästinensischen Autonomiegebieten öffentliche Versammlungen meiden. Es könne dabei zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen, warnt das Auswärtige Amt in Berlin.
Die Palästinenser planten Kundgebungen, um den Antrag auf die Anerkennung als eigener Staat bei den Vereinten Nationen zu unterstützen, erklärt das Auswärtige Amt. Dabei seien gewaltsame Auseinandersetzungen, auch in Jerusalem, nicht auszuschließen.
Als Reiseziel kommt derzeit nur das Westjordanland infrage. Der Gazastreifen ist seit 2007 fast vollständig für Personenverkehr abgeriegelt. Vor Versuchen, dennoch in den Gazastreifen einzureisen, warnt das Auswärtige Amt dringend.
Im Westjordanland haben die Zwischenfälle seit 2007 deutlich abgenommen. Dennoch sollten Urlauber ohne ortskundigen Begleiter nur bestimmte Gegenden besuchen, rät das Außenamt. Unproblematisch seien Ausflüge nach Betlehem, Jericho, Jenin und Ramallah. Auch die Straße 1 zum Toten Meer sowie die Straße 90 im Jordantal könnten Touristen ohne Ortskenntnis befahren. In Hebron sowie im Gebiet zwischen Ramallah/Bir Zeit und Nablus sei dagegen besondere Vorsicht angebracht. Dort hätten auch Übergriffe durch radikale jüdische Siedler zugenommen.
In Hebron liegen die Gräber von Abraham, Isaak und Jakob, deshalb ist die Stadt Juden, Muslimen und Christen heilig - und deshalb wollen auch viele deutsche Touristen dorthin, erklärt Katharina Schmidt-Hirschfelder vom israelischen Fremdenverkehrsamt in Berlin. Daneben reisen Deutsche bevorzugt nach Betlehem, dem Geburtsort Jesu, sowie nach Jericho, eine der ältesten Städte der Welt.
Gruppenreisende auf einer organisierten Tour müssten sich keine Gedanken über die Einreise ins palästinensische Autonomiegebiet machen, sagt Schmidt-Hirschfelder. Individualtouristen könnten per Taxi, Linienbus oder Mietwagen ins Westjordanland reisen. Wegen der strengen Sicherheitskontrollen sollten Urlauber mindestens eine Stunde für den Grenzübergang einrechnen.
Wer mit dem Mietwagen in die Palästinensergebiete fahren will, sollte aber vorher eine Zusatzversicherung abschließen. Denn sonst sei das Auto während des Ausflugs nicht versichert, warnt Schmidt-Hirschfelder.