Partystimmung in Olympos - Wo Hippies im Baumhaus urlauben
Olympos (dpa/tmn) - Olympos im Südwesten der Türkei ist ein Partyspot für Nachwuchs-Hippies. Kultstatus haben die vielen Baumhäuser. Gäste schlafen an der Wall Street - oder neben den Champs Elysées.
Schöner kann ein Weg zum Strand nicht sein. Mit dem Badetuch über der Schulter schlendern die Besucher einen Bachlauf entlang, passieren eine Furt und jede Menge Ruinen. Bei jungen Reisenden ist Olympos aber aus einem anderen Grund berühmt: Die hier typischen Baumhäuser haben unter Nachwuchs-Hippies Kultstatus.
„Kadir's Tree House“ wirkt von außen wie ein Fort: Holzzaun, Holzhäuser, auch die Eingänge sind aus Holz. Leise Rufe dringen nach außen, gemischt mit Musik. Im Innenhof spielen ein paar Bewohner Beachvolleyball. Kadir gehört das älteste Baumhausdorf von Olympos - tatsächlich ähnelt es einer kleinen Stadt.
In dem Straßengewirr reihen sich zweistöckige Holzhäuser aneinander. Sie haben hölzerne Balkone und Verbindungssbrücken. Dazwischen stehen echte Baumhäuser, wie man sie aus Kindertagen kennt: Ein Baum, eine lange Treppe - und in luftiger Höhe hängt das „Penthouse“. Die Wall Street trifft hier auf die Champs Elysées, es gibt einen Melrose Place und das „Hotel California“. Was tagsüber friedlich vor sich hindämmert, wandelt sich abends zum Partyspot. Bis weit in die Nacht wird gefeiert.
Weil Baumhäuser cool sind und sich die Idee gut verkauft, ist „Kadir's“ inzwischen nur noch eine besonders bunte Variante der Holzhausunterkunft. Man könnte auch sagen: Olympos besteht vor allem aus Holz. Es gibt jede Menge Baumhäuser und Holzbungalows, Holzbars und Holzrestaurants, selbst die Kioske sind aus Holz gebaut.
Erst am Kassenhäuschen ist Schluss. Hier beginnt die Ausgrabungsstätte. Am Strand gibt es etliche Ruinen zu sehen. Olympos gehörte 100 vor Christus zu den wichtigsten Städten des Lykischen Bundes. Damals erstreckten sich die Gebäude zu beiden Seiten eines Tals, getrennt durch einen schmalen Fluss.
An ihm entlang schlängelt sich heute der Weg zum Strand. Es geht vorbei an den Überresten eines Hauses, Fenster und Torbögen sind noch gut zu erkennen. Man passiert mächtige Steinquader und die Ruine einer Kirche. Über den Mauern wachsen Bäume, neben Mosaiken Gräser und Büsche. Vom Strandweg gehen Stichwege ab, die zu weiteren Ausgrabungen führen.
Bedeutende Funde sind eingezäunt, das meiste steht und liegt aber einfach herum - und wird von den Besuchern nicht ehrfürchtig angeschaut, sondern kurzerhand erklettert. Der Weg zum Strand ist somit auch ein großer Abenteuerspielplatz.
Selbst im Sand am Strand stehen noch ein paar alte Brocken. Dort angekommen, ist das den meisten Besuchern aber ziemlich egal. Denn hier lockt die weite Bucht mit leuchtend blauem Wasser. Und so breiten die Urlauber ihre Badetücher aus, um sich in der Sonne auszuruhen und Kraft zu tanken - für die nächste Party in der Nacht.