Ausgangssperre verkürzt - Infos für Thailand-Urlauber

Berlin (dpa/tmn) - Die Ausgangssperre in Thailand ist verkürzt worden: Urlauber und Einheimische dürfen jetzt bis 24.00 Uhr und nach 4.00 Uhr wieder auf die Straße, teilte die Tourismusbehörde des Landes mit.

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Was Urlauber sonst noch wissen müssen, lesen sie hier.

Die nächtliche Ausgangssperre in Thailand galt bisher von 22.00 bis 5.00 Uhr. Jetzt ist sie um drei Stunden auf die Zeit von 24.00 bis 4.00 Uhr verkürzt worden. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die aktuelle Lage:

Wie sieht es aktuell in Thailand aus?

Nach dem Militärputsch ist die Lage bislang weitgehend ruhig. Für Touristen gibt es laut Tourismusbehörde kaum Einschränkungen. Das Auswärtige Amt in Berlin rät in seinem Reisehinweis dennoch zu „hoher Wachsamkeit“. Die Lage könne sich rasch ändern. Trotz Versammlungsverbot komme es vereinzelt zu Demonstrationen. Diese würden durch das Militär aufgelöst. Eine gewalttätige Eskalation könne nicht ausgeschlossen werden. Urlauber sollten Demonstrationen und Menschenansammlungen meiden. Zum Teil gibt es auch Verkehrsbehinderungen.

Wie sollte ich mich verhalten?

Reisende sollten sich über die Hinweise der Deutschen Botschaft und über die Medienberichterstattung informieren und den Anweisungen von Sicherheitsorganen sowie dem Rat von Reiseveranstaltern folgen. Etwas schwierig wird die Situation dadurch, dass Sender wie CNN und BBC derzeit nicht empfangen werden können.

Komme ich trotz Ausgangssperre zum Flughafen?

Reisende, die zum Flughafen oder vom Airport zum Hotel müssen, sind laut Tourismusbehörde und Auswärtigem Amt von der Ausgangssperre ausgenommen. Sie sollten jedoch alle Reisedokumente wie Flugschein, Pässe oder Hotelbestätigung mit sich führen. Touristen, die nicht an- oder abreisen, sind von der Ausgangssperre aber genauso betroffen wie Einheimische. Sie dürfen die Hotels in dieser Zeit nicht verlassen.

Sollte ich eine gebuchte Thailand-Reise stornieren?

Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Reiserechtler Paul Degott rät zur Kontaktaufnahme mit dem Reiseveranstalter: „Gerade bei Reisen, die vom Nachtleben geprägt sind, bedeutet die Ausgangssperre schon eine erhebliche Einschränkung“, gibt er zu bedenken. Das könne etwa Bangkok- oder Pattaya-Urlauber betreffen. Auch längere Ausflüge, die nun möglicherweise von Kontrollen behindert werden, mindern die Urlaubsfreude. „In diesen Fällen zeigt der Reisveranstalter vielleicht Einsicht, wenn man sich nach Umbuchungsmöglichkeiten erkundigt.“

Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg kommt zu einer ähnlichen Einschätzung, sieht die Veranstalter aber stärker in der Pflicht: „Für reine Bangkok-Urlauber stellt die aktuelle Situation einen erheblichen Mangel dar - hier muss eine kostenlose Stornierung oder Umbuchung möglich sein.“ Fällt ein stark beworbenes Highlight der Reise durch die Ausgangssperre weg oder erreichen die Urlauber den Flughafen zu spät, um noch ins Hotel zu gelangen, sei das ein Grund für den Rücktritt von der Reise aufgrund erheblicher Mängel. Individualtouristen rät Fischer-Volk, mit Hoteliers über eine Verschiebung des Aufenthalts zu verhandeln. Flugkosten bekämen sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht erstattet, da die Flüge normal stattfänden.

Wie reagieren die Veranstalter auf die Situation?

Thomas Cook bietet Thailand-Urlaubern die Möglichkeit zum kostenfreien Umbuchen an. Die Regelung gelte bis einschließlich 30. Mai und für sämtliche Marken des Tourismuskonzerns, sagte eine Sprecherin. Marktführer Tui hatte das Angebot zum kostenlosen Umbuchen ebenfalls angekündigt. Nach Tui-Einschätzung gibt es für Badeurlauber aber bislang keine erkennbaren Einschränkungen. „Von der nächtlichen Ausgangssperre sind Urlauber, die sich in Bangkok-Stadt aufhalten, sicherlich am stärksten betroffen“, sagte die Tui-Sprecherin Anja Braun. Auch DER Touristik und FTI erlauben Reisenden, Abreisen bis zum 30. Mai gratis umzubuchen.

Wie viele deutsche Touristen befinden sich in Thailand?

Relativ wenig: „Die Hauptsaison ist im Winter, jetzt, in der Nebensaison, befinden sich nur noch vergleichsweise wenig Touristen im Land“, sagt Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband (DRV).