Schluss mit Schnäppchen - A-Rosa setzt auf Premium-Reisen

Hamburg/Rostock (dpa/tmn) — A-Rosa geht auf Gegenkurs: Während viele andere Anbieter von Flusskreuzfahrten Schnäppchenangebote machen, um Passagiere an Bord zu locken, setzt das Rostocker Unternehmen 2014 auf das Premium-Segment.

„Flusskreuzfahrten haben sich jahrelang sehr stark über den Preis vermarktet“, sagte der neue A-Rosa Geschäftsführer Jörg Eichler bei der Vorstellung des neuen Katalogs in Hamburg. A-Rosa setze dagegen lieber auf eine Verbesserung des Angebots: „Auf dem Fluss können Sie Städtereisen machen, einen Kulturtrip, einen Wellnessurlaub oder auch eine Erlebnisreise.“ Passagiere von der Hochseekreuzfahrt abzuwerben wie bisher, sei nicht länger das Ziel, so Eichler.

Eichler hofft, mit den neuen Angeboten gleich auch neue Zielgruppen anzusprechen, vor allem jüngere Passagiere. Schließlich ist das Durchschnittsalter eines Flusskreuzfahrtpassagiers bekanntlich sehr hoch. Künftig sollen neben sogenannten Best Agern - die Zielgruppe über 50 - auch Paare ab 40 Jahren auf dem Fluss urlauben, Alleinreisende, Familien und Gruppen. „Warum sollen Kinder keinen Spaß an einer Flusskreuzfahrt haben?“, fragt Eichler und glaubt: „Wir machen im Grunde das perfekte Angebot für Familien.“

So steht im Katalog 2014 auch eine sechstägige Familienreise mit Besuchen des Movie Parks in Bottrop und des Europa-Parks in Rust. An Bord können die Kinder Pizza backen oder alkoholfreie Cocktails mixen lernen. Hinzugekommen sind aber auch zwei „Donau-Klassik“-Reisen für Liebhaber klassischer Musik und Reisen mit Gourmetköchinnen an Bord. „Wiederholt wird wegen der guten Nachfrage die Route Gourmet“, so Eichler. Das ist eine Feinschmeckertour durch Frankreich mit Gastköchen an Bord, wo die Passagiere unter anderem bei Sternekoch Paul Bocuse einkehren und von Sommelier Hendrik Thoma etwas über Wein lernen können.

Neu sind auch Reisen mit zubuchbaren Paketen, etwa mit Golf und Wellness. Fünf geführte Radwandertouren sollen Fahrradfahrer an Bord locken. Aber auch neue Routen wurden zugeschnitten. Auf der Donau geht es 2014 etwa neu zu den „Donau Katarakten ab Budapest“ oder zur „Donaugartenschau“ mit einem Besuch bei der Landesgartenschau in Deggendorf. Auf dem Rhein zu „Rhein in Flammen“ sowie „Rheinpanorama Basel-Amsterdam“ und auf der Rhone auf die „Route Classique Lyon-Avignon“. Auch das Preissystem ist neu: Künftig sind bei A-Rosa die Angebote an Bord und Land überwiegend inklusive.

Und auch ein neues Schiff ist 2014 erstmals buchbar: die „A-Rosa Flora“. Derzeit wird sie noch auf der Neptun-Werft in Rostock gebaut. Das Schiff soll auf Rhein, Mosel und Donau eingesetzt werden und hat 83 Kabinen, darunter elf Suiten. Wegen der Möglichkeit, Kabinen untereinander zu verbinden, soll die „Flora“ die Familienreisen übernehmen. Und auch den neuen Schwerpunkt Premium unterstreichen: mit einem 24-Stunden-Butler-Service.

A-Rosa fährt diesen neuen Kurs bereits seit ein paar Monaten und verzeichnet damit erste Erfolge: „Wir werden nach acht Prozent minus in 2012 wohl ein leichtes Umsatzplus verzeichnen können in 2013“, sagte Markus Zoepke, verantwortlicher Manager für den operativen Betrieb bei A-Rosa. Wogegen der gesamte Flussschiffmarkt eher bei einem Umsatzminus von rund 10 Prozent liege. Dabei hat auch A-Rosa ein schweres Jahr hinter sich, mit vielen Ausfalltagen durch Hoch-, aber auch Niedrigwasser.

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