Luftverschmutzung Smog verhüllt Städte in Indien
Neu Delhi (dpa) - Die Luftqualität in Neu Delhi verschlechtert sich zunehmend. Die meisten Messstationen der 17-Millionen-Metropole meldeten gesundheitsgefährdende Feinstaub-Werte.
Die ohnehin sehr hohe Luftverschmutzung hatte sich in der vergangenen Woche deutlich verschlimmert. Viele Menschen trugen Atemmasken. Die durchschnittliche Konzentration des PM10-Feinstaubs lag nach offiziellen Angaben mehr als 45 Mal über dem Höchstwert, der laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahresdurchschnitt für die Gesundheit noch unbedenklich ist.
Die Konzentration des noch gefährlicheren Feinstaubs PM2.5 ist nach den Zahlen des Regierungschefs im Durchschnitt diesen Monat sogar 75 Mal so hoch wie der Jahresdurchschnitt-Höchstwert der WHO.
Die US-Fluggesellschaft United Airlines stoppte am Samstag wegen der Luftverschmutzung vorübergehend ihre Flüge nach Neu Delhi. Die Maßnahme gelte zunächst bis Montag (13. November), hieß es auf der Webseite des Unternehmens. Betroffene Fluggäste könnten kostenlos umbuchen. Auch auf dem Flughafen von Lahore in Pakistan fielen wegen Smogs 60 Flüge aus.
Um die dramatische Smogbelastung zu verringern, hatten die Behörden in der indischen Hauptstadt kürzlich Notmaßnahmen beschlossen. Demnach werden auf unbestimmte Zeit alle Bauarbeiten gestoppt und nur Lastwagen mit unentbehrlichen Gütern dürfen in der Stadt fahren. Die Benutzung von Diesel-Generatoren wurde verboten.
Die Regierung rief Senioren, Kinder und Menschen mit Herz- und Lungenkrankheiten dazu auf, im Haus zu bleiben und körperliche Aktivitäten zu vermeiden.
Delhi erlebt jeden Winter starken Smog, weil sinkende Temperaturen und das Fehlen von Wind Feinstaub-Partikel nahe dem Boden festhalten. Eine hohe Luftfeuchtigkeit von rund 98 Prozent verschärft die Situation, wie ein Experte der indischen Wetterbehörde sagte. Erst am Dienstag und Mittwoch (14. und 15. November) soll demnach leichter Regen den Smog lindern.