Spaziergang auf Spuren des Krakauer Ghettos
Krakau (dpa/tmn) - Das Krakauer Ghetto ist nur noch fragmentarisch ausfindig zu machen. Um die verbliebenen Orte für Besucher deutlicher zu kennzeichnen, wurden nun sieben Gedenktafeln in drei Sprachen im Stadtteil Podgórze installiert.
Mit Hilfe von sieben Gedenktafeln können Besucher von Krakau (Kraków) den Spuren des einstigen Ghettos folgen. Nach den ursprünglichen Plänen der Stadt sollten 22 Gebäude im Stadtteil Podgórze gekennzeichnet werden, die mit der jüdischen Geschichte Krakaus im Zweiten Weltkrieg verbunden sind, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP. An jedem Gebäude sind auf Polnisch, Hebräisch und Englisch Informationen angebracht - etwa über den Krakauer Judenrat, das Jüdische Krankenhaus, dessen Patienten 1943 ermordet wurden oder das Gebäude, vor dem der jüdische Dichter Mordechai Gebirtig („S'brent“) erschossen wurde.
Bereits seit mehreren Jahren befindet sich in der einstigen Ghetto-Apotheke ein kleines Museum. An dessen Finanzierung beteiligten sich unter anderem die Regisseure Roman Polanski („Der Pianist“), der als Kind das Krakauer Ghetto überlebt hatte, und Steven Spielberg, der unter anderem an Originalschauplätzen in der südpolnischen Stadt seinen Film „Schindlers Liste“ gedreht hat.