Thailand und Kambodscha: Grenzübergänge dicht
Berlin (dpa/tmn) - Wegen des Grenzkonflikts zwischen Thailand und Kambodscha können Urlauber derzeit zwei Grenzübergänge nicht passieren: O'Smach und Chrom in der Provinz Oddar Meanchey im Norden Kambodschas.
Die Übergänge O'Smach und Chrom in der Provinz Oddar Meanchey im Norden Kambodschas sind nach Angaben der kambodschanischen Botschaft und des Auswärtigen Amts geschlossen. Das Amt rät weiterhin „dringend“ von Thailand-Reisen in die Grenzregion ab, insbesondere zur Tempelanlage Preah Vihear.
Vor einigen Tagen war der seit Jahrzehnten schwelende Grenzkonflikt erneut eskaliert. Mehr als 15 Menschen kamen ums Leben. Eine zwischenzeitlich ausgerufene Waffenruhe hielt keine 24 Stunden.
Dem thailändischen Fremdenverkehrsamt zufolge zählen die beiden Grenzübergänge nicht zu den häufig gewählten. Die Hauptroute der Rucksacktouristen führe über Aranyaprathet. Dort sei die Grenze weiterhin geöffnet. Schneller und unkomplizierter kommen Reisende ohnehin per Flugzeug zu Sehenswürdigkeiten wie dem Tempelkomplex Angkor Wat.
In weiten Teilen ist die fast 800 Kilometer lange Grenze zwischen den beiden Ländern umstritten. Vielerorts fehlen die Grenzmarkierungssteine. Kambodscha hatte vergangene Woche den Internationalen Gerichtshof gebeten, den umstrittenen Grenzverlauf am Preah Vihear-Tempel zu klären. Der zum Weltkulturerbe zählenden Hindu-Tempel kann aus Sicherheitsgründen zurzeit nicht besucht werden.
Das Gelände des dem Hindu-Gott Shiva gewidmeten Tempel aus dem 11. Jahrhundert liegt mitten im Dschungel. Thailändische Soldaten besetzten es, als Kambodscha 1954 unabhängig wurde. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag dagegen erklärte 1962, die Anlage liege auf kambodschanischem Boden.