Thomas Cook: „Griechenland ist aus der Krise“
Rottach-Egern (dpa/tmn) - Mit der Schuldenkrise knickte auch der Tourismus in Griechenland ein - viele Gäste blieben erst einmal aus. Nun kommen sie zurück - manche auf weniger durchgeplante Weise als andere, wie Thomas-Cook-Manager Markus Leutner beobachtet hat.
Griechenland-Urlaub wird individueller und flexibler. Das zumindest hat Markus Leutner beobachtet. Er ist bei Thomas Cook für die Nah- und Mittelstrecke verantwortlich. Seit gut einem Jahr bietet der Reiseveranstalter nun Gabelflüge an - zum Beispiel von Frankfurt nach Kreta und einige Zeit später zurück von Korfu - und diese Variante werde verstärkt gebucht, erklärt Leutner. Individualurlauber können so von Insel zu Insel hoppen oder auch ins Nachbarland Türkei, mit dem das Angebot kombinierbar ist, sagte Leutner am Rande der Vorstellung der Winterkataloge in Rottach-Egern am Tegernsee.
Der Schwerpunkt liege in Griechenland aber natürlich weiterhin bei den Pauschalreisen. Und diese seien wieder auf einem guten Weg. „Griechenland ist definitiv aus der Krise heraus“, sagte Leutner. Im Vergleich zum Vorjahr gebe es ein zweistelliges Plus. Damit sei man nun sogar über dem Niveau des Sommers 2011 - bevor die Krise 2012 auch dem Tourismussektor in Griechenland einen kräftigen Knick bescherte.
Das beliebteste Ziel bleibt die Ferieninsel Kreta. „Kreta hat für alle etwas“, erklärt Leutner. Familien fahren vor allem im Sommer auf die Insel. In der Vor- und Nachsaison kommen eher Paare und Senioren. Seit zwei Jahren dauert die Saison auf Kreta länger als auf anderen Inseln: Schon vor Ostern geht es los, Ende ist erst im November.
Auch auf Rhodos und Kos würde man die Saison gerne verlängern, sagt Leutner. Aber dafür müssten zum Beispiel auch Geschäfte und Restaurants mitziehen und in dieser Zeit geöffnet bleiben. Im Moment sei man deshalb im Gespräch mit der Tourismusbehörde. „Das planen wir für den Sommer 2015.“
Korfu ist vor allem bei Wanderern beliebt. Auf die kleineren Inseln wie Naxos und Mykonos reisen Paare und Senioren, weniger häufig Familien: Im Vergleich zu den größeren Inseln sei es dort teurer, erklärt Leutner.
Thomas Cook will in Griechenland in Zukunft noch stärker auf die eigenen Konzepthotels setzen. Die Nachfrage bei den momentan noch rund 50 Häusern im Land sei gut. Die Konzepthotels konzentrieren sich zum Beispiel auf Gäste mit kleinem Budget (Smartline) oder Erwachsene, die sich im Urlaub vor allem Ruhe wünschen (Sunprime). Bei diesem Angebot sind die Hotels nämlich kinderfrei.