Vollsperrung des Leipziger Hauptbahnhofes wird verlängert
Leipzig (dpa) - Die Vollsperrung des Leipziger Hauptbahnhofs dauert acht Stunden länger als geplant. Auch zur Hauptreisezeit am Sonntagnachmittag (28.9.) wird kein Zug rollen. Die Bahn bedauert - und entschuldigt sich.
Die Vollsperrung des Leipziger Hauptbahnhofes wird wegen technischer Schwierigkeiten verlängert. Statt wie geplant bis Sonntagmittag bleibt der Knotenpunkt nun bis Sonntagabend um 20.00 Uhr für den Fern- und Regionalverkehr gesperrt, teilte die Deutsche Bahn am Freitag (26. September) mit. 346 Züge seien betroffen. Die Reisenden müssen auf Schienenersatzverkehr ausweichen. „Ich kann mich nur bei allen Kunden entschuldigen für die Zumutungen“, sagte Artur Stempel, Konzernbevollmächtigter der DB für Sachsen. Der Bahnhof ist bereits seit Mittwochmittag komplett gesperrt, weil die Bahn neu gebaute Gleise in Betrieb nimmt.
Dabei sei sie von technischen Problemen überrascht worden, sagte Stempel. An einer Weiche an Gleis 14, an die man bei laufendem Verkehr zuvor nicht herangekommen sei, habe sich der alte Baugrund als instabil erwiesen. Das Problem sei zwar sofort behoben worden. Allerdings verzögerten sich in einem Dominoeffekt sämtliche weiteren Arbeiten, etwa die technische Abnahme der Oberleitungen oder der Anschluss der Sicherungstechnik an das elektronische Stellwerk.
Bis Sonntagabend bleibt es deswegen bei Schienenersatzverkehr mit Bussen und Straßenbahnen. Die meisten Fernzüge sind über den Bahnhof Leipzig Messe oder über Halle/Saale erreichbar. Die Regionalzüge beginnen und enden an verschiedenen Vorortbahnhöfen. Die S-Bahn Mitteldeutschland rollt nicht durch den City-Tunnel. Das dürfte am Sonntagnachmittag für die Händler in der Leipziger Innenstadt schmerzlich sein, wo ein verkaufsoffener Sonntag geplant ist.
Die Deutsche Bahn schaltet eine kostenlose Service-Hotline. Unter der Nummer 0800 011 3000 können sich die Reisenden über die Zugverbindungen informieren. Zudem wurde am Freitag daran gearbeitet, alle neuen Verspätungen und Veränderungen in die elektronischen Auskunftssysteme einzuarbeiten. Spätestens ab Samstag sollten die Informationen im Internet und an den Automaten abrufbar sein.
Der Leipziger Hauptbahnhof war in der zurückliegenden Zeit jährlich einmal voll gesperrt worden, erst um den Leipziger City-Tunnel in Betrieb zu nehmen und diesmal, um den Knotenpunkt in die neue ICE-Trasse nach München einzubinden. Es sei das erste Mal, dass eine Vollsperrung verlängert werden müsse, sagte ein Bahnsprecher.
Die Folgen der seit Mittwoch andauernden Komplettsperrung hielten sich nach Einschätzung der Bahn im Rahmen. Zwar seien die Busse im Schienenersatzverkehr teils sehr voll und zudem im Berufsverkehr verspätet gewesen. Dennoch sagte Stempel: „Ich glaube, es hat einigermaßen gut geklappt.“
Am Montag (29.9.) soll der Zugverkehr in Leipzig wieder planmäßig rollen. Einzelne Anlaufschwierigkeiten am Morgen wollte die Bahn gleichwohl nicht ausschließen.