Fußball Schwierige Aufgaben für Oberligisten

Kreis Mettmann. · Die Fußballer des VfB Hilden sind zu Gast beim Cronenberger SC, der FC Monheim fährt zur Partie bei TuRU Düsseldorf, Ratingen 04/19 spielt beim TSV Meerbusch. Die Sportfreunde Baumberg haben spielfrei.

Gianluca Silberbach (2.v.l.) könnte in der Partie beim TSV Meerbusch den gesperrten Kapitän Phil Spillmann bei Ratingen 04/19 ersetzen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Als die Fußballer des VfB 03 am Dienstag per Videoanalyse die 2:4-Heimniederlage gegen Oberliga-Spitzenreiter SV Straelen aufarbeiteten, reifte die Erkenntnis: Da war mehr drin. „Es gab zwei bis drei Knackpunkte, die gegen uns gelaufen sind“, berichtet Marc Bach. Das ist jedoch nur die eine Geschichte vom vergangenen Sonntag. Die andere: Der Cronenberger SC, der mit sechs Niederlagen in die Saison startete, feierte einen überraschenden 2:1-Erfolg in Ratingen. Es war der zweite Dreier nach dem Heimsieg Mitte September über den ETB SW Essen.

Für Peter Radojewski war es zudem eine besondere Partie: Vor drei Jahren musste er als Trainer des Oberliga-Rivalen 04/19 vorzeitig den Klub verlassen. Ob der Sieg der ersehnte Befreiungsschlag war? Mit nur sechs Zählern stehen die Cronenberger auf dem vorletzten Platz. „Durch den Sieg in Ratingen hat Cronenberg eine andere Grundlage geschaffen“, erklärt Marc Bach. Der VfB-Trainer kennt den gegnerischen Klub aus dem Effeff, denn vier Jahre lang trug er selbst das CSC-Trikot, ehe er 2014 zum FSV Vohwinkel wechselte, wo er auch seine Trainerkarriere begann.

Zu den herausragenden Persönlichkeiten im CSC-Kader zählt der 40-jährige Ercan Aydogmus. Vergangene Saison unterstrich der Stürmer eindrucksvoll, dass Fußballer auch im fortgeschrittenen Alter Top-Leistung bringen können – immerhin absolvierte er 35 der 36 Landesliga-Partien und steuerte 42 Treffer zum Aufstieg bei, setzte sich damit auch die Torjägerkrone auf. bs

Sportfreunde Baumberg
testen gegen Rot-Weiss Essen

Die Sportfreunde Baumberg hätten ein spielfreies Wochenende genießen können, da die Partie gegen die SSVg Velbert auf Ende November verlegt wurde, da die Velberter im Verbandspokal gegen den MSV Duisburg spielen. Doch nun haben die Baumberger einen ähnlich attraktiven Gegner: Am Samstag (14 Uhr) treten sie beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen an (Bezirkssportanlage Seumannstraße). Das hat Sportdirektor Frank Zilles vereinbart. „Das ist definitiv ein Highlight für uns“, sagt Baumbergs Trainer Salah El Halimi. „Für uns war es wichtig, im Spielrhythmus bleiben zu können, umso schöner ist es, dass wir es gegen eine solche Mannschaft tun können.“

Der Baumberger Trainer will die Partie in Essen auch nutzen, um einigen Akteuren Spielpraxis zu geben: Robin Hömig, Roberto Guirino, Dominik Cikac und Patrick Jöcks nennt El Halimi zum Beispiel in diesem Zusammenhang. So langsam lichtet sich bei Sportfreunden auch das Lazarett: Melva Luzalunga und Ben Harneid sind bereits wieder ins Lauftraining eingestiegen, Ikumi Yamashita folgt nächste Woche. ame

Die Monheimer Defensive ist
derzeit der Schlüssel zum Erfolg

Der große Jupp Heynckes gab einst zu Protokoll, dass der Sturm zwar Spiele, die Abwehr aber Meisterschaften gewinnen würde. Und auch wenn diese Weisheit sicherlich keine Allgemeingültigkeit besitzt, so erklärt sie doch ganz gut die aktuelle Gemengelage in der Oberliga – und besonders die exzellente Positionierung des FC Monheim. Der nämlich stellt nach zehn Spielen mit nur neun Gegentreffern die zweitbeste Defensive der Liga und ist damit der Heynckes-Doktrin entsprechend auch Tabellenzweiter. Sicherer stand bislang nur die Abwehr des SV Straelen (sieben Gegentore) – und der Regionalliga-Absteiger ist folgerichtig auch Spitzenreiter.

Auch im Umkehrschluss passt die Regel des Fußballlehrers: Zwar stellt Straelen mit 33 Treffern gleichsam den gefährlichsten Angriff der Liga, andererseits schossen Mannschaften wie der Dritte FC Kray (26), der Sechste FC Bocholt (22) oder sogar der Tabellen-Dreizehnte VfB Hilden (22) deutlich mehr Treffer als der FCM. Im Klassement bleiben sie aber hinter den Monheimern zurück. „Wir haben auf die Defensive kein Hauptaugenmerk gelegt. Aber wenn du hinten wenig zulässt, dann brauchst du vorne eben auch nicht so viele Tore zu schießen, um die Spiele zu gewinnen“, sagt FCM-Coach Dennis Ruess. In den jüngsten sieben Spielen hielt Monheims Schlussmann Björn Nowicki seinen Kasten gleich fünfmal sauber, und so reichte dem Tabellenzweiten beispielsweise gegen Spitzenreiter Straelen oder auch am vergangenen Wochenende gegen den TSV Meerbusch (jeweils 1:0) nur ein einziger Treffer für drei Punkte.

Auch am Sonntag könnte eine stabile Defensive wieder zum Schlüssel zum Erfolg für den FCM werden, denn die Aufgabe bei TuRU Düsseldorf wird sicherlich keine einfache (15 Uhr, Feuerbachstraße). Zwar sind die Düsseldorfer im Gesamtklassement nur Zwölfter, doch auf eigenem Platz holte das Team des ehemaligen Baumberger Trainers Francisco Carrasco in fünf Spielen vier Siege. „Zu Hause sind sie richtig gut und haben in dieser Saison schon einige Ausrufezeichen gesetzt. Deswegen werden wir da richtig anpacken müssen. Wir werden aber gut vorbereitet sein, wissen um TuRUs Stärken, haben aber auch einige Dinge gesehen, an denen wir ansetzen wollen“, erklärt Ruess. mroe

Ratinger kassierten beide Gegentore nach Standards

Am Freitagschaute Alfonso del Cueto ein Video. Es war allerdings kein erfreulicher Spielfilm, der da lief, sondern die Aufzeichnung des Spiels von Ratingen 04/19 gegen den Cronenberger SC vom vergangenen Sonntag, das sein Team daheim 1:2 verloren hatte. „Davon kriegen die Jungs nachher vor dem Training noch ein paar Szenen zu sehen“, sagte del Cueto. Den Fokus hatte der Ratinger Traner dabei auf die beiden Gegentore gelegt, die beide nach Standards (Ecke und Freistoß) fielen. „Aus dem Halbfeld“, schnaubte del Cueto. „Da müssen wir besser verteidigen, daran werden wir auch noch arbeiten. Da braucht es aber auch mal echte Kerle, die dazwischen springen.“

Ein solcher ist eigentlich Kapitän Phil Spillmann, der Innenverteidiger kassierte aber in der Nachspielzeit wegen anhaltender Meckerei zwei gelbe Karten direkt hintereinander und muss nun am morgigen Sonntag (15 Uhr) in der Partie beim TSV Meerbusch seine Gelb-Rot-Sperre absitzen.

Für ihn wird wohl Gianluca Silberbach ins Abwehrzentrum rücken, der gegen Cronenberg nach guten Leistungen in den Spielen zuvor etwas überraschend für den nach seiner Verletzung wieder fitten Felix Clever auf die Bank gewandert war. „Vielleicht bringe ich auch Sebastian Görres in die Innenverteidigung und Andrej Karlicsek als rechten Verteidiger, weil der das auch gut gemacht hat“, sagte del Cueto und ergänzte: „Momentan tendiere ich aber zu Silberbach. Vielleicht ändern wir auch etwas im Mittelfeld oder im Angriff.“

Denn da liegt die größte Baustelle: Die 16 selbst erzielten Tore – zudem gab es ein Eigentor – in zehn Partien sind doch eher mau. „Wir müssen unsere Torabschlüsse verbessern und unsere Chancen mehr nutzen“, sagte del Cueto. Immerhin hat er an Meerbusch gute Erinnerungen, im Vorjahr gewannen die Ratinger 3:0 beim TSV. Doch der Trainer warnt vor dem Tabellenfünften: „Meerbusch hat eine gute Mannschaft, die auch bis zum Ende oben mitspielen wird. Da gibt es viele erfahrene Spieler wie Dennis Dowidat, der mit Aachen und Wuppertal in der Regionalliga gespielt hat, Lukas van den Bergh oder Taoufiq Naciri, die bei Fortunas U 23 waren, wie auch Sebastian van Santen, der von Wattenscheid aus der Regionalliga gekommen ist und schon vier Tore geschossen hat.“

Auch wenn del Cueto weiß, dass es schwer wird, betont er auch: „Ich bleibe dabei: Wir fahren dahin, um etwas mitzunehmen, am besten, um zu gewinnen. Wir haben uns durch die Niederlage gegen Cronenberg etwas kaputt gemacht, aber wir können deswegen ja jetzt nicht mit der Saison aufhören. Wir müssen positiv nach vorne gucken und versuchen, die Punkte, die wir zu Hause liegengelassen haben, in Meerbusch wiederzuholen.“ ame