Sofort neue Wege gehen

Aller Anfang ist schwer. Dass diese alte Weisheit immer noch stimmt, zeigt sich im Vorfeld der Ideenwerkstatt zur künftigen Mobilität in der Stadt Krefeld. Es fällt immer noch schwer, weg vom Auto und hin zu Bus-, Bahn-, Rad- und Fußverkehr zu denken.

Denn im Autofahrerland Deutschland ist über Jahrzehnte das Wort „Verkehr“ immer mit den vierräderigen Blechkisten im Verbindung gebracht worden. Alles andere hatte sich dem unterzuordnen.

Das Mobilitätskonzept 2030+ sollte von Anfang an andere Wege gehen – und damit auch nicht erst im Jahr 2030 anfangen. Denn so gut und richtig es ist, sich beim langfristigen Umbau der städtischen Mobilität Zeit für den großen Wurf zu nehmen, so wichtig ist es auch, bereits jetzt Signale in die richtige Richtung zu setzen. Wirklich dazu passen will Tempo 70 auf der Untergath nicht – zumal die Umweltverbände mit Recht ganz erheblichen Zweifel daran haben, dass eine Tempoerhöhung auf einer innerstädtischen Straße tatsächlich zu einem besseren Verkehrsfluss und einer geringeren Umweltbelastung führt.

Das vom ADFC-Vorsitzenden aufgenommene Foto auf der Untergath zeigt zudem, wie viele kleine Details es bei der konkreten Umsetzung einer verbesserten Mobilität zu beachten gibt. Ein Vorzeigeprojekt wie etwa die Krefelder Promenade ist zwar gut und schön, aber um mehr Menschen davon zu überzeugen, das Auto stehen zu lassen, reicht das noch lange nicht. Auch über scheinbar längst abgehakte Projekte wie die Verlängerung der Straßenbahn nach Hüls sollte deshalb wieder ernsthaft diskutiert werden.