Gast-Beitrag Auch das Studieren muss man erst mal lernen

Zum Start des neuen Semesters: Nach einem Jahr an der Heinrich-Heine-Universität zieht Neu-Student Damon Mohebbi Bilanz.

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Es ist nun ein Jahr her, dass ich mich erstmals in den Riesenhörsaal 3A der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) wagte. Tausende „Erstis“ strömten damals zur Erstsemesterbegrüßung. Unsere Gastgeberin, Rektorin Steinbeck, versicherte, es sei eine gute Entscheidung, zu studieren.

Und es sei eine noch bessere Entscheidung, an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf zu studieren. Wenn ich unsere Rektorin heute — nach einem Jahr Medizinstudium an der HHU — wiedersehen würde, könnte ich ihr bestätigen, dass sie mit ihren Einschätzungen richtig lag. Denn das Studium an einer Universität mit rund 30 000 Studierenden hat mich nicht nur fachlich herausgefordert, sondern auch auf einer persönlichen Ebene bereichert.

Aufregung, Ungewissheit und viele Fragezeichen begleiteten meinen Studienstart: Finde ich mich an meiner Universität zurecht? Erfüllt das Studium meine Erwartungen? Wie sind meine Kommilitonen? Beruhigen konnte ich mich mit dem Gedanken, dass alle Erstsemester in der gleichen Situation stecken wie ich — alle suchen nach Antworten, Orientierung und Anschluss. Umso wichtiger war und ist es, an der Einführungswoche, der ESAG, teilzunehmen, die von dem AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss), organisiert wird.

Bei gemeinsamen Stadtrallyes merken alle, die neu in Düsseldorf sind, dass die Landeshauptstadt tatsächlich die schönste Stadt am Rhein ist. Die lebhafte Kulturszene, die vielen Ausgehangebote sowie die warmherzige Lebensfreude der Rheinländer verleihen der Stadt eine dynamische, offene Atmosphäre. Sie ist eine überschaubare Weltstadt.

Eine Art Kleinstadt hingegen ist unser eigener Universitätscampus mit seinen fünf Fakultäten und seiner zentralen Bibliothek, der ULB. Kurze Wegdistanzen stärken das interdisziplinäre Denken, Lernen und Arbeiten über den eigenen Wissenszweig hinaus. Auch die Vertiefung bereits erworbener Kenntnisse im Rahmen von Betriebspraktika im In- und Ausland wird durch die Universität aktiv gefördert. Bei studienbezogenen Anliegen und Beratungsbedarf steht das Studierenden Service Center (SSC) als erste Anlaufstelle zur Verfügung.

Der Übergang in eine Universität war für mich mit der Erkenntnis verbunden, dass man auch Studieren lernen muss. Mitdenken, Mitreden und Mitgestalten lautet hier die Devise. Die von der Universität eingeräumten Freiräume und Freiheiten erfordern Vertrauen und Verantwortung. Verantwortung für sich selbst, seine Mitmenschen und die Welt. Ein Studium dient nicht nur der Selbstverwirklichung, sondern ist immer auch ein Mandat — in einem übergeordneten Interesse.

Damon Mohebbi ist Student an der Heinrich-Heine-Universität